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Tagebucheintrag "Winnetou ich komme"

Veröffentlicht am 25. Mai 2019

Heute Nacht wehte ein kräftiger Wind, trotzdem war am Morgen herrlicher Sonnenschein und damit fantastische Aussicht auf das Meer. Ich hänge meine Taschen ans Velo, als ein alter Mann aus dem Garten kam. Er wünschte mir auf deutsch gute Fahrt und wir wechselten ein paar Worte über den letzten Krieg den Kroatien mit den Serben führte. Das Thema interessierte mich und ich stellte mich bei ihm vor ,sein Name war Thomas. Da hatten sich zwei gefunden, nach dem Gesetzt, Gleiches zieht Gleiches an.

Er klagte über seine Beine,dass er Kalzium Mangel hätte und ich gab ihm ein kleines Sache, wo das mit drin war. Darauf bestand er, mit mir einen Schnaps zu trinken und bat mich in seine Wohnung, bzw. in seinen Stall zu kommen, den er mit wenigen Mittel umgebaut hat. Ein Zwetschgen Schnaps für mich, etwas früh am Morgen, doch nach einem Prost auf unsere junge Freundschaft war er auch schon weg. Dann fragte er mich paar Eckdaten über die Schweiz, zB. die Fläche der Schweiz, welches der grösste Kanton sei oder was CH bedeutet und gab die Antworten gleich selbst. Er hätte 13 Jahre in der Schweiz gearbeitet und sich dabei wirklich ein grosses Wissen über unser Land angeeignet. Er gab mir noch einen, für das andere Bein und dann trennten wir uns mit einem herrlichen Händedruck, wie alte Freunde.

Ich fuhr los von der Meereshöhe aus muss es ja steigen. Da spürte ich meine Beine, vielleicht war es der Schnaps, sicher auch der Wind, der aus den Bergen herunter wehte. Aber da musste ich durch und so kämpfte ich mich satte 15 Km lang am Stück bergauf bis ich auf der Passhöhe bei 700 Meter Höhe ankam. Von da oben bot sich ein unglaublicher Ausblick aufs Meer. Bei etwa 600 Meter höhe fuhr plötzlich ein Auto neben mich und drin sass ein junger Mann, mit arabischen Einschlag, den ich ohne Auto zwischen uns, wohl eher kritisch angeschaut hätte. Er fragte mich auf englisch, ob alles o.k. bei mir sei und ob ich etwas zu trinken brauche. Ich bedankte mich, denn ich war um Zeitpunkt noch voll versorgt und so gab er Gas und fuhr weiter. Netter Mensch, auch wenn er etwas anders aussah!

Auf der anderen Seite ging es auf einer herrlichen Strasse erst einige Hundertmeter hinunter , wo ich nie eine Bremse anrühren musste. Nach knapp 50 Km kam ich in nach Otoca und machte dort einen Verpflegungsstop. Hier musste ich mich entscheiden, es war bereits 15.30 Uhr, ob ich hier übernachten soll, oder nochmals 40 Km dazulege. Mein Ziel als alter Western-Fan war klar, ich will an den Silbersee, wo Karl May die Winnetou Filme gedreht hat. Vielleicht erinnert ihr euch noch an die traumhaften Wasserfälle. Thomas beschrieb mir diese heute Morgen als die schönsten Europas. Natürlich heisst er in Wirklichkeit nicht Silbersee sondern, es sind ja mehrere Seen und Wasserfälle, das sind die Plitvicer Seen.

Es war nochmals ein hartes Stück Arbeit, denn bis ins Ziel stellten sich noch einmal über 700 Höhenmeter entgegen. Steile Aufstiege in abgelegenen Wäldern mit schönen aber auch ausgewaschenen Strassen, wo kaum Licht durchkam und auch keine Mensch. Um 19.30 Uhr kam ich 2 km vor den Seen an, wo ich eine Unterkunft suchte. Nach dem 3. Anlauf erfolgreich gelungen, das letzte Appartement, fast zu schön für nur eine Nacht. Ich möchte hier einen Tag bleiben und die schöne Gegend geniessen und vielleicht finde ich dann noch ein paar Spuren von Winnetou.

Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele des Betrachters.

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