Heute brauchte ich das Velo nur, um von einem Gästehaus ins Andere umzuziehen. Das Wochenende brachte unglaublich viele Gäste und mein Zimmer von gestern war bereits für den nächsten Tag vermietet, so musste ich meine 5 Taschen Packen, ans Velo hängen und nach 150 Metern wieder abladen. Da blieb mein Velo stehen, denn heute ging alles zu Fuss.

Das waren erst einmal 2 Km bis um Eingang des Nationalparks Plitwicer Seen, der als Weltkulturerbe ausgehoben wurde. Nicht wegen Winnetou sondern weil das wirklich ein unglaublich und einmalige traumhafte Landschaft ist.

Heute ist ein wunderschöner Wochenendtag. - Das Wasser läuft nicht nur darum sondern auch Nachts und Gestern und Morgen und das seit Jahren in unzähligen Wasserfällen und Flussläufen schäumend und rauschend über die Felsen, einfach ein fantastisches Naturschauspiel. -

Das scheint die ganze Welt zu wissen und mir kommt vor, als sei heute auch die ganze Welt hier zusammengekommen. So musste ich, nach dem ich mein Eintrittsticket, das auch den Rücktransport einiger Abschnitte mit einem Bustrain und eine Schifffahrt über den See einschloss, volle 2 Stunden warten, bis ich durch den Eingang kam. Viele waren sehr ungeduldig, - nützt ja nichts, - ich legte mich in die Wiese und zog kurz den Stecker.

Danach noch einmal anstehen für eine Überfahrt mit dem Schiff und dann war die Manege offen, für zahlreiche verschiedene Wanderrouten. Die waren wunderschön am Ufer angelegt oder auf Stegen und Brücken um über das Wasser zu laufen. Das alles aber meist nur ca 2 Meter breit, so dass man vor allem auf den Stegen sehr rücksichtsvoll kreuzen oder überholen musste, damit keiner im Wasser landete.

Auf die schöne Bootsfahrt habe ich kurz entschlossen verzichtet, weil ich das Ende der Kolonne nicht einmal sehen konnte und es daher vorzog, den Weg zu Fuss zu gehen. Bis am Abend kamen dann einige Kilometer und einmal mehr viele Höhenmetern zusammen. Leider bedeckte sich der Himmel immer mehr, schade wegen den Farben auf den Bildern.

Auf dem Heimweg kam dann das grosse Gewitter, aber schön, dass es während der Park Öffnungszeiten nicht regnete. Da ich ohne Regenkleider gestartet war, zog ich es vor, zu unterstehen und das Ganze erst abziehen zu lassen. Alles in Allem, ein unvergesslicher Tag, wenn auch nicht ganz der geplante Ruhetag. Die überwältigen Eindrücke lassen sich jedoch nicht mal ansatzweise im Bild festhalten, das muss man einfach als prachtvolles Geschenk in seinem Herzen ablegen.

Liebenswürdigkeit, Nachsicht und Rücksicht sind für mich die Schlüssel zum Menschenherzen. (v. Don Bosco)