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Tagebucheintrag "Stadt - Berg - Stadt"

Veröffentlicht am 13. Juni 2019

Heute Morgen bei der Ausfahrt von Tirana, musste ich meine Meinung dieser Stadt noch einmal etwas zum Guten revidieren. Ich fuhr durch eine gediegene Fußgängerzone und über den gewaltigen Platz vor der Oper vorbei an der grossen Moschee. Das waren doch sehr beeindruckende Bauten.

Bis jetzt waren alle grösseren Städte in einem Talkessel. Willst du in die nächste Stadt, führt vielleicht so wie heute, die Autobahn an den Berg und durch einen Tunnel unten durch. Für mich also nur über den Berg was mir 800 Höhenmeter einschenkte und so wird es auch Morgen und Übermorgen wieder sein.

Am Schwersten fiel mir gleich der steile Aufstieg von der Stadt, dann 10 km auf und ab und so waren es erst 200 Höhnemeter, also musste da noch etwas kommen. Es war wieder richtig heiss und ich fuhr unter jedem Zweig unten durch, der nur den kleinsten Schatten hergab. Auch einmal ein Stop liegt drin, zum Beispiel bei dieser riesigen Hand, die mich an das Bischofszeller Wappen erinnerte, an die Hand, die den Bischofsstab festhält. Ein riesen Denkmal.

Gestern habe ich eine Schweizer Flagge gezeigt, die ja jeder kennt. Ja und auch die Albanische Flagge mit dem Doppeladler hat Shaqiri ja nach seinem entscheidenden Tor gegen Serbien uns allen bekannt gemacht. Ob das gut war oder schlecht, hier einmal die Albanische Flagge zur richtigen Einschätzung.

Schon lange war ich höher oben als die Autobahn, da sah ich diese hässliche Wunde im Berg. Was bei uns die Lawine verwüstet, ist hier wahrscheinlich ein Bergrutsch, der nun wieder mühsam ausgebessert wird.

Jetzt kommen die vielen Strassenkehren und ich muss mich ganz schön ins Zeug legen. Ich habe aber praktisch die ganze Bergstrecke für mich. Also mindestens 99.9% gehen den bequemen Weg, und ich schraube mich da mit meinem Gepäck hoch. Was bin ich nur für ein Sonderling!

The hard way, dafür bekommst du auch was zu sehen. Zum Beispiel am Strassenrand, die komischen Früchte oder wie sich die Natur die Strasse zurückholt.

Leitplanken wurden hier sehr aufwendig vor Ort angefertigt, was einen besonderen Charm aus guten alten Zeiten vermittelt. Erneuert werden sie aber wie bei uns mit Stahlprofil.

Und irgendwann geht der strengste Berg zu Ende und Freude kommt auf, aus eigener Kraft da oben angekommen zu sein. Das war die Mühe immer wert, ist aber nicht ganz für jeden so verständlich. Da kann ich nur eines raten, probiert es doch auch einmal aus, ein Sonderling zu sein und ihr werdet das Glücksgefül kennen lernen.

Der Rest ist eine rasante Abfahrt auf einer super schönen Strassse mit vielen Speed Kurven, die kaum Bremsen fordern, vor allem, wenn einem die ganze Strasse gehört. Immer mehr nimmt die Stadt Elbasan Gestalt an. Aber auch hier wieder ein riesiger Industrie Schrottaufen, ich denke das war wohl einmal ein Stahlwerk.

Dann bitte nochmals 6 Km bis ins Zentrum, wo mich mitten im Kreisel ein bekannter Leitsatz anspricht. CARPET DIEM für alle die den Spruch nicht kennen, heisst es: "NUTZE DEN TAG" und trotzdem sehe ich hier so viele Menschen herumhängen, die den Tag eben so nicht nutzen. Das ist keine Wertung aber es ist doch schön, wenn du den Abend "Feierabend" feiern kannst und den Tag genutzt hast.

Jetzt ist die Stadt frei für mich, für einen Drink, eine tolle Unterkunft und einen feinen Znacht, denn ich weiss, Morgen wartet ein neuer Berg auf mich.

Sie die Dinge nicht nur an, sondern nimm dir auch Zeit, sie zu betrachten.

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