Ja, was soll ich sagen wegen dem Zimmer von gestern Abend. Es war das Zimmer 6 von total 6 Zimmern, das Einige das offen war. Ich hörte die Zimmernachbarn nach Hause kommen und habe sie nach dem Chef gefragt und sie wussten, dass heute Abend ein Fest war und sei dort hin gegangen. Dann habe ich mich noch über den Preis informiert und gute Nacht. Ich bin natürlich wieder früh aufgestanden, habe meinen Schlag sauber geräumt, den Abfall mitgenommen 15 Euro auf dem Kissen hinterlegt, das war einiges mehr als die Nachbarn nebenan zahlen mussten. Kein Vertag, keine Rechnung, keine Abmachung, aber trotzdem die bezogene Leistung bezahlt und bye bye.
Frühstück machte ich mir aus den Früchten, die ich noch hatte und einem Eiweiss-Drink, so hatte ich keinen schweren Bauch beim Hochfahren. Abgesehen davon, hatte ich auch kein Bulgarische Lew mehr und am Sonntag sind die Banken zu also mit dem auskommen was da ist.
Auch heute, kaum Verkehr auf dem schönen Aufstieg, neue Strasse, angenehm warm, abwechselnd mit Sonne und Schatten und gut aufgelegte Vögel, die alles für mich gaben.
Darum eben auch heute keine Begegnungen auf der Etappe, die eigentlich wirklich eine Sonntag-Morgen-Tour war, denn kurz nach Mittag war ich schon über diese Brücke mit dieser herrlichen Aussicht auf den Fluss und See, in die Stadt Kardschali eingefahren. Am Stadtrand war ein grosser Aldi, der auch am Sonntag offen hatte und dort konnte ich mit Kredit-Karte meine Verpflegung wieder auffüllen und damit das Frühstück noch etwas aufbessern.
Ja eben, ich hatte ja doch noch eine Begegnung der anderen Art. In meiner Abfahrt ist mir diese Schildkröte über die Strasse gelaufen. Ich ging sofort auf die Klötze, drehte um und als genau dann ein Auto von unten kam, habe ich es an meinem Liebling vorbei geleitet. Dann reichte es gerade noch für dieses Bild und schon war sie im Strassen-Graben verschwunden. Ich war erstaunt, wie schnell die sich mit ihrem schweren Panzer aus der Strasse gemacht hatte. Jeden Tag eine gute Tat, die war damit nun auch schon vollbracht.
So, jetzt konnte ich den Sonntag geniessen, meine Kleider waschen, heute war ja genügend Zeit zum Trocknen. Danach Beine strecken und später ausgehen für ein feines Nachtessen.
Mein restlicher Weg nach Istanbul ist jetzt unter 500 Km gesunken und damit einiges übersichtlicher und berechbarer geworden. Meinen Vorsatz bis Ende Juni dort anzukommen, werde ich mit meiner Aufteilung in angenehme Etappen von 50 bis 100 Km punktgenau einhalten, so Gott will. Ich denke, er hat mich so excellent bis hierher gebracht, dann will er sicher auch, das ich gesund und unfallfrei im ehemaligen Konstantinopel ankomme. Danke, Danke.
Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den grössten seelischen Reichtümern des Lebens.
Schildkröten sind wir zwar auf unserer sonntäglichen Tour nicht begegnet. Aber auf dem Rückweg auf der Vögelinsegg haben wir an dich gedacht und ein Bild Richtung Birwinken gemacht, das wir dir mit WhatsApp schicken. Und natürlich haben wir bei dieser Gelegenheit auch an die Berge gedacht, die du seit Wochen hoch und runter fährst. Noch in Mallorca diesen Frühling hast du die Berge nach Möglichkeit Berge sein gelassen und jetzt sprichst du schon von schönen Aufstiegen. Hoffentlich bist du nicht enttäuscht, wenn die Landschaft Richtung Istanbul wieder etwas flacher wird. So oder so, wir bewundern, dass du neben deinen täglichen Strapazen immer auch noch offene Augen und Sinne hast für Kulturelles und das Leben entlang deiner abenteuerlichen Route. Wir freuen uns jetzt schon auf Bilder aus Istanbul mit der schönen Hagia Sophia und einem strahlenden NUBA davor!! Herzlich Felicitas + Meinrad