Wer auf der Landkarte meine Tour betrachtet, der sieht, dass die Halbinsel Istrien gar nicht am direkten Weg über den Balkan führt. Als ich als Rennfahrer mit der Schweizer Nationalmannschaft an vielen internationalen Rundfahrten starten durfte, waren die Jugoslaven oft mit Pula Tricots vertreten. Pula dachte ich, wo ist das und fand es auf der Karte, für mich so weit weg. Aber schon damals wollte ich dahin und heute stand ich nur noch 35 Km davor. Dennoch eine Spazierfahrt entlang dem Meer, sollte es doch nicht geben.
Toller Start heute Morgen, die Strasse noch nass aber der Regen hat beim Frühstück aufgehört. Bald führte mich der Weg von der Asphaltstrasse weg, hinaus in die Prärie. Ich dachte mir, das ist sicher so etwas wie ein Nationalpark, keine Autos manchmal ein paar Schafe, Strassen mit vielen Löchern und viel auf- und ab. Gut, dachte ich, dass ich gestern Abend nicht mehr weitergefahren bin, da wäre aber gar nie eine Unterkunft am Weg gekommen. Bald kamen aber auch Abschnitte, die toll ausgebaut wurden und mir die Sicherheit gaben, schon auf dem rechten Weg zu sein.
Radfahren ist in Kroatien ein grosses Thema und überall gibt es Hinweise auf Bike- und Velowege. Vielleicht haben das die Männer gefordert, mit denen ich damals noch um Siege gekämpft habe.
Nun aber kam sie, die langersehnte Einfahrt in Pula. Gustav hat es natürlich so hingezaubert, dass ich fast in das Wahrzeichen hinein fuhr. Da stand es nun vor mir, eine gigantische und monumentale Schönheit aus der Antike. I
ch denke mir einmal mehr, was muss hier damals abgegangen sein. Das Ding ist noch so gut aufeinander und ich fühle mich gleich wie ein Gladiator, der hier gleich auftreten wird.
Das war mir diesen Umweg allemal Wert und ich freute mich riesig es geschafft zu haben. Darauf fuhr ich zum Hafen und hinein in die Altstadt. Es war schön warm und auf der Piazza setzte ich mich an bester Lage in ein schickes Restaurant und bestellte mir einen dicken Fisch mit einem Glas Weisswein.
So muss wohl das Paradies einmal ausgesehen, bzw. sich angefühlt haben. Ein Traum zum "Reinbeissen" und ich genoss in vollen Zügen bis der Seebarsch nur noch so aussah. Es war vollbracht und ich genoss einfach mal das SEIN. Später nahm ich mein Handy und suchte nach einem Zimmer und da ich so richtig im "flow" war, bekam ich für 40 Euro gleich ein ganzes Appartement mit Küche mit Balkon und toller Aussicht auf die Stadt. Ja, "wenn's läuft, dann läuft's" Danke für den schönen Tag!!
Glücklich sind nicht jene, die alles haben, sondern welche zu schätzen wissen was sie haben.
Hoi Nuba. Eben habe ich wieder in deinem "Reise- oder eher Abenteuer?!-Buch" gelesen... uff... ich war drei Tage im Rückstand... deine Berichte sind ja wirklich spannend... meistens ziehe ich sie mir zum Mittagskafi (im Trockenen) oder als Gut-Nacht-Geschichte rein... abenteuerliche Träume sind dann garantiert ()... und weatherproof bis du nach dieser Reise ja auch zu 100 %... Hut ab (trotz Regen) vor dieser gigantischen Leistung... und das mit 60+ ... Ich (und Erwin) wünschen dir weiterhin eine unfallfreie und erlebnisreiche Fahrt! Ich freue mich auf ein Wiedersehen... irgendwann im schönen, trockenen und sonnigen Birwinken...
ich bin mir sicher, dass du dann noch die eine oder andere "Räubergeschichte" mehr zu erzählen weisst . Machs guet! Es Grüessli vo dinere Schwögeri Vreni