Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Ostwärts nach Bulgarien"

Veröffentlicht am 19. Juni 2019

Heute morgen geniesse ich die letzten Kilometer durch Mazedonien. Ich habe noch etwas Kleingeld und an einem Früchtestand drücke ich dem Händler alles was ich noch habe in die Hand und zeige ihm, er soll mir doch bitte Bananen und Aprikosen dafür geben. Klappt perfekt, ich habe ja inzwischen gelernt, dass im nächsten Land, die "Kohle" vom Nachbar keiner mehr haben will.

Hier ist der Obst- und Gemüseanbau riesig. Dank der Einwirkung des Mittelmeers über das Strumatal ist die Region besonders fruchbar. Es werden Zitronen, Kiwi, Feigen, Pfirsiche, Kastanien, Aprikosen, Frühobst und Gemüse angebaut. Aber ich sehe hier nur Plastik-Zelte bis an den Horizont. Was ich nicht sehe ist, wieviel Gift darin verteilt wird. Mit Bitola hatte ich den südlichsten Punkt erreicht und über Strumica heisst es auf nach Osten!

Nach rund 25 Km bei Novo Selo komme ich an die Grenz von Bulgarien und ich kann problemlos einreisen. Ob man hier wohl eine neue Seele bekommen kann?

Am Zoll waren nur 3 -4 Autos angestanden, hier ist auf jeden Fall nicht gerade der Bär los. Auch auf den nächsten 20 Km nur ab und zu ein Auto oder ein Lasti. Der Wald macht die Strasse so richtig von den Seiten und auch von oben zu. Zeitweise fühle ich mich wie in einem grünen Tunnel.

Und noch etwas heile Welt im nächsten Dorf.ein richtig schönes Liebespaar auf der alten Telefon-Stange. Ein Bild für den nächsten Kalender 2020.

Auch gibt es hier, wie bei uns sehr viele "Esel", nur die hier werden hier noch für alles mögliche vor den Karren gespannt und machen einen tollen Job!

Nach 52 Kilometer erreiche ich Petritsch und das reicht heute für mich. Zum einen ist es bis zur nächsten Stadt 70 Kilometer mit einem saftigen Aufstieg bis 1500 Meter Höhe. Wieviel Saft das fliesst, entscheidet morgen die Sonne, ich plane jeden Fall einen frühen Start.

Meine Bilder zeigen mich immer von vorne und jetzt kommt das andere Gesicht. Mein Hinterteil, der bekommt täglich auch ganz schön was ab. Obwohl ich auf einem echten Brooks Ledersattel sitze, der im Gegensatz zu den modernen Sättel mit Gel-Polsterung eben nur aus dem Leder besteht, sich dafür im Laufe der Zeit, dem Gesäss anpasst. Das ist alles wunderbar.

Aber wenn du stundenlang mit dem ganzen Gewicht den Berg hoch fährst, so entsteht ganz schön Druck und Reibung auf die feine Po Po Haut. Diese kann sich mit der Zeit trotz der "Füdlicreme" etwas entzünden. Wenn auch die Beine und der Kopf meinen nur noch weiter, so meldet der Po, genug jetzt, ich brenne und möchte mal etwas entspannen. Das ist dann neben Kopf und Bauchhirn, die 3. Dimension und darauf habe ich heute gehört.

2 comments on “Ostwärts nach Bulgarien”

  1. Liäbä Nuba ha grad welä wessä wo du bisch ond scho hesch du alls wunderbar beschriebä, dankä! Freut ös halt sehr , dass du so viel sehenswertes und spezielles zu sehen bekommst , (wer Augen hat zu sehen der sehe!!!)
    Ich warte schon sehnlichst auf den Heutigen Bericht, bis dahin wösch i der , dass di de Schutzengel wieterhin so guet fühert! Frohe sonnige Gruess , Louise mit Jörg

  2. Das mit dem Sattel kenne ich nur zu gut. Auch ich habe damit zu kämpfen. Aber wenn ich ehrlich bin, meiner hat sich mir längst angepasst aber es tut trotzdem weh. Auch das mit dem Schürfungen geht nicht für immer weg wenn er angepasst ist. Ps zwei stunden in warmen wasser mit schmierseife einweichen und dann gleich losfahren.
    Mein brooks hat leider nach 14000km aufgegeben. Kleines teil abgebrochen. Mache jetzt nen 3fr mtb sattel drauf...
    Und hey immer wieder toll deine Geschichten zu lesen.
    Liebe Grüße aus Accra
    Jörg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert