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Tagebucheintrag "Nachwehen der Königsetappe"

Veröffentlicht am 21. Juni 2019

Die Müdigkeit sass mir heute noch in den Knochen und die Berge sind noch immer da. Nur eine kurze Einrollphase von 10 Km und dann schlägt es mir fast wieder den Lenker in den Bauch. Auch heute noch so ein Aufstieg von 1000 Höhenmeter. Es läuft hart und ich muss mindestens einen Gang kleiner fahren als noch gestern.

Hier werden überall Steinplatten für Boden und Wände abgebaut und gleich hier im Freien verarbeitet. Das heisst, die Dicke der Platten wird mit einem Hammer in geschickter Handarbeit heraus gearbeitet. Danach werden die Platten auf Paletten gestapelt und zum Teil noch zugefräst.

Oft sind ganze Gruppen damit beschäftigt. Ich aber machte Halt bei einem Einzelkämpfer und schaute ihm eine Weile zu. Der hatte schon ein unglaubliches Geschick mit dem Hammer und konnte wohl auch die Gesteins-Schichten lesen, so dass er auch nach mehrmaligen darauf schlagen, am Schluss genau die gewünschte Plattendicke in der Hand hatte.

Ich drückte weiter den Berg hoch und kam an eine schöne Wasserstelle. Das hatte ich bisher noch nie so angetroffen, sauberes kühles Wasser und dazu erst noch ein "Bänkli" zum ausruhen. Die Gelegenheit packte ich und packte meinen Proviant aus und genoss diesen wie in einem Grandhotel. Das alles passte so zusammen, dass ich dabei eingeschlafen bin.

Als ich erwachte, sah ich erst auf die Uhr und dann auf die Kilometer, vor allem auf die, die ich noch vor mir hatte. Wenn ich weiterhin so schleiche, bin ich noch einige Stunden unterwegs. Wie schon fast gewohnt, kündigte sich auch heute das Nachmittags-Berg-Gewitter an und bald prasselte der Regen auf mich herunter.

Unter einem Baum, zog ich meine Regenkleider an und zuckte dann aber richtig zusammen, als Blitz und ein richtiger Donnerschlag ganz nahe bei mir einschlugen. Das gleiche noch Zwei mal und dann intensiver Regen und Temperatur noch bei 12 Grad.

Nach einer Stunde, die Strasse wieder trocken und wieder warm, also raus aus den Regenklamotten. Noch 15 Km aber die hatten es noch in sich und ich freute mich an jedem Meter, der weniger wurde. Dann ging es doch noch schnell, denn der Ort lag unter einem Stausee etwa 200 Meter unter der Passhöhe. Dann noch über den Fluss und die Druckleitungen, die hier durch gingen und jetzt noch der Aufstieg ins Dorfzentrum. Der war aber so steil, dass ich schieben musste und dennoch fast einen Abschleppwagen gebraucht hätte. Dafür lief ich oben angekommen gleich in eine nette Pension hinein und das Suchen hatte sich damit schon erledigt. Ich bin sehr dankbar!

Was auch immer du tust, liebe dich selbst dafür, dass du es tust. Was auch immer du fühlst, liebe dich selbst dafür, dass du es fühlst.

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