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Tagebucheintrag "Mostar und die Brücke"

Veröffentlicht am 7. Juni 2019

Noch 24 Km bis Mostar und ich bin froh, dass ich diese Kilometer gestern noch warten lies. Denn mit einem Feuerwerk an 10% steilen Rampen musste ich ca. 300 Höhenmeter hochdrehen und ich erinnere mich, dass ich am Abend ziemlich flach war.

So fuhr ich auf dem Hochplatau und jetzt hatte ich nicht nur Perlen an den Armen, sondern es lief nur so die Elbogen hinunter. Nachfüllen ist also immer angesagt und später ging es einen Pass hinunter nach Mostar.

Ich hatte noch die Tagesschau in Erinnerung, als von hier vom Krieg berichtet wurde und einmal kam dann die Meldung, dass die tausend Jahre alte Brücke über den Neretva Fluss mutwillig gesprengt wurde.

Vielleicht war das der Anlass, dass diese Brücke und damit diese Stadt so berühmt hat werden lassen. Auf alle Fälle kommen wegen dieser Brücke, die am gleichen Ort wieder in altem Glanz dasteht, so viele Menschen aus aller Welt hierher.

Und es ist wirkliche eine imposante und würdevolles Bauwerk mit Symbol- Charakter. Einmal mehr waren es die Religionen, die sich nicht mehr verständigen konnten und es schliesslich zum Konflikt kam.

Heute leben die Moslem auf der einen Seite des Flusses und die Christen auf der anderen Seite. was man auch an Kirchen und Moscheen feststellen kann.

Auf alle Fälle wollte ich es mir nicht entgehen lassen, mit meinem Velo über die Brücke zu gehen, obschon ich damit ein echtes Hindernis darstellte und obendrein ein echter "Chrampf" für mich war.

Irgendwann hatte ich den Rummel gesehen und ich wollte mich aus der Stadt befreien. So fuhr ich noch ca. 20 Km aus der Stadt, hinaus durch die Industrie, die es hier tatsächlich gibt. Bald kamen die ersten Dörfer und als ich am Ortsende in der Ferne einen steilen Pass sah, kehrte ich um.

Das Ungewisse brauchte ich heute nicht, da hier mein Skyroam nicht funktionierte. Damit konnte ich auch nicht nachvollziehen, wie weit die nächste Stadt liegt und wo die nächste Unterkunft sein mag.

Also drehte ich am Ende des Dorfes um, sah auch schon eine toll gelegene Kanobia, wo ich mein Dinner geniessen kann gleich in der Nähe gab es auch noch ein Zimmer für mich.

Die Mutter, die ich mit meiner Ankunft aus dem Garten lockte, rief ihre Tochter an und zeigte mir das Zimmer. Als wir uns einig waren, holte sie ihren selbstgebrannten Grapa hervor und wir stiessen damit an. Den Rest des Glases rieb sie sich an Armen und Gesicht ein und pries ihre Medizin, die für fast alles gut ist.

Mit der Tochter, die perfekt Englisch, Italienisch und Französisch sprach unterhielt ich mich eine ganze Stunde über das Leben hier, über den Krieg und was daraus geworden ist. Das wurde ein sehr interessantes Gespräch mit tollen Informationen aus erster Hand, wie wir es in unseren Medien eben nie erfahren.

Sie gab mir noch einen guten Typ für mein Nachtessen, das war genau der Platz, den ich mir auf Grund der tollen Lage direkt am Fluss, für mich vorgenommen habe. Ich duschte mich, zog mich um und fuhr mit meinem Velo hin.

Es war ein wunderschöner Platz, direkt am Fluss und so grossartig kam auch mein Fisch auf dem Teller daher. Eine gegrillter Lachs mit Mangold, dazu eine hausgemachte Knoblauchsauce, ein gemischter Salat und einen halben Liter Bier und das alles für nur 11 Euro. Das schmeckte so gut und ich dachte für mich, heut hast du wieder alles richtig gemacht. Vielen Dank für diesen schönen Tag.

Familie: Das sind die Menschen in meinem Leben, die mich in ihrem haben möchten, die mich lieben, so wie ich bin, sich mit mir freuen und mich vor allem von ganzem Herzen glücklich sehen wollen.

One comment on “Mostar und die Brücke”

  1. En wunderschöne erkebnisriechä Tag vieli so tolli Mensche, uf dinä Sidestrass❤️begleite dich in Gedanken , die können ja fliegen!!!!

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