Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "In Position fahren"

Veröffentlicht am 28. Juni 2019

Eine kurze Nacht in der Bike-Academie geht zu Ende und ich möchte den Tag heute nutzen, um mich in Position für den Schlussstag zu bringen. So ähnlich wie am letzten Tag an der Tour de France, ist doch der letzte Tag nur noch Formsache, mit Ausnahme des Schluss-Sprint auf der Champ Elysee.

Ich musste wieder auf die 4 spurige Autostrasse und noch einmal die selbern Bildern, die gleichen Auf- und Abstiege zum Höhhenmeter sammeln. Nach 40 Km bis Corlu und da wollte mich das Navi durch die Stadt führen. Nicht jetzt ! Ich bleibe auf der Hauptstrasse nach Istanbul und ausserhalb der Stadt drehte die Strasse Richtung Meer.

Jetzt kam Leben in die Bude, denn jetzt hatte ich den Wind endlich einmal von hinten und der lies mich mit 30 Km die Hügel hoch fahren, mit 40 über die Ebenen und mit 60 die Abfahrten hinunter. Obwohl mein Navi sich immer wieder meldete, genoss ich den Rausch und schon bald sah ich das Meer in der Ferne. Ansonsten war jetzt Weizen das Thema am Strassenrand, hier muss wohl eine Kornkammer der Türkei sein.

Jetzt mit 70 Km hatte ich das Marmara Meer erreicht und dem brauchte ich jetzt bis Istanbul nur noch zu folgen. Das lief jetzt aber nicht mehr so flott, wie bisher. Die Strasse, die ja die Richtung geändert hatte. Bei Km 80 tauchte diese Tafel auf, noch 100 Km bis Istanbul, jetzt hatte ich die Zielgerade erreicht und war damit noch einen Tagesritt vor Istanbul entfernt. Dachte ich!

Ich wollte heute bis Silivri kommen, doch als die Stadt dann nebst Istanbul mit den Kilometern angegeben wurde, merkte ich, dass ich die auch nach 100 Km, die ich mir ausgerechnet hatte, noch nicht erreichen werde.

Da muss ich mit meiner rauschenden Fahrt mit dem Wind, doch einen empfindlichen Umweg von etwa 20 Km eingehandelt haben. Und jetzt in diesem Gegenwind und den Steigungen, kostete das enorme Kraft und auch Zeit.

Hier noch eine kleine Info zum Gegenwind. Wenn dich diese Beachflaggs anschauen hast du Gegenwind, wenn sie dann dabei hart werden wie Bretter, hast du schon starken Gegenwind und wenn sie sich dabei noch zu dir hinunterbeugen, weil die Stange nachgeben muss, dann wirst du noch einen Gang kleiner schalten, weil sie dich einfach richtig zurückkämmt. So können 20 Km sehr hart werden.

Da wünsche ich mir mehr Lasti. Ja die Stinker, die dich fast von der Strasse schieben, wenn sie an dir vorbei donnern. Aber in dieser Zeit schützen sie dich vor dem Gegenwind und danach haben die noch einen Sog, der dich noch einmal 50-100 Meter mitzieht. Ja, alles hat 2 Seiten, dann freust du dich an der Guten.

Aber so um 19.30 Uhr treffe ich dann doch in Silivri ein und es ist immer ein Wunder, wenn ich in so einer grossen Stadt an die richtigen Plätze fahre, wo es Restaurants im Freien hat und ebenso ein Hotel in der Nähe.Es klappt einfach jedes Mal. Jetzt nur noch Hotel beziehen, duschen und essen gehen, heute alles ein wenig später, dafür um so "kaputter" aber auch glücklicher. Nun ich habe mich damit in Position gebracht, Istanbul ist jetzt zum Greifen nah!!

Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen

(v.J.W. Goethe)

4 comments on “In Position fahren”

  1. Noch etwa 50Km bis ans Ziel ab. Ich habe keinen Moment daran gezweifelt dass Du das zu Ende führst. Herzliche Gratulation. LG Ernst

  2. Lieber Norbert
    Erst hier in Sizilien haben wir richtig deine Routenbericht gelesen. Wir sind stolz auf dich. Wir quälen uns zwischen 06:00 und 08:00 auf Rad. Es ist zu heiss. Du bist ja noch ein jungspunt, achte auf die klappe. Wir grüßen herzlich
    Margrit und werni

  3. Hallo nuba es freut mich dass du gut bist ans Marmarameer gekommen bist und nun auf die Zielgerade nach Istanbul ein biegst ich wünsche dir viel Spaß und gute Finale Kilometer deiner ersten Abenteuer Etappe Seidenstraße
    Ich freue mich dich gesund zu Hause begrüßen zu dürfen du zurück aus Istanbul und ich zurück von Cuxhaven Gruß Gustav

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