Leider reicht es gestern nicht mehr für einen Znacht in der Stadt. Ihr kennt das mit der Notration, es ist immer noch etwas gutes in der Notbox. Ich hatte noch eine gute Schweizer Lindt Schoggi von Nella bekommen. Die hat sich aber leider verflüssigt bei diesen Temperaturen. Erfreulicherweise gab es hier im Appartement einen Kühlschrank, wo sie wieder mundgerecht werden sollte. Leider blieb sie dann dort drin liegen. Mmmmm die feine Schweizer Schoggi! Na ja, waren aber eh nur noch 2 Reiheli!

Heute Morgen fuhr ich zuerst in die Innenstadt und bestellte ein herzhaftes Frühstück. Omelette mit Speck und Käse, so war die Welt wieder in Ordnung. Das reichte für eine mittlere Etappe von 60 - 70 km. Später machte ich noch eine kleine Pause um noch einige Nüsse und Aprikosen zu essen, die mir Nella auf dem Markt in Split gekauft hat. Dafür denke ich bei jedem Stück an meinen Schatz.

Bald hatte ich wieder Besuch von 2 Bikern , die hier ihre Pfingstferien mit Velotouren geniessen. Die wollten aber nicht wie ich nach Shkodra, sondern in die Berge. Da sie nur wenig Gepäck hatten, lies ich sie ziehen, sah sie aber noch einmal im nächsten Dorf zum Geldwechseln. Ich hatte auch noch keine albanische Währung und versuchte bei einer Raiffeisenbank, die ich dort fand, meine bosnischen Überreste von 50 umzutauschen. Aber das war ein no go! Das wurde hier nicht akzeptiert.

Bei einem Money-Changer gegenüber der Strasse, hatte ich mehr Glück, zwar kein Hammerkurs, aber Hauptsache ich war die Rubel los und hatte nun ein wenig Spaziermünz für Früchte oder einmal einen "Guzi" aus der Bäckerei.

Ja und wenn es einmal kein Traum Menue oder gar nichts gibt, dann findet man immer noch irgendwo einen Schlangenfrass zum überleben!!

Auf einer Brücke machte ich dieses herrliche Bild und erinnerte mich dabei an die Canyons unserer USA Touren. Lange und harte Arbeit für den Fluss, bis er dieses Bett gemacht hat.

Heute ging das Thermo wieder ein Grad höher auf 44 Grad, und das gerade als ich die Grenze nach Albanien passierte. Das heizt ganz schön ein und Schatten kaum in Sicht. Trotzdem mit den minus 1 Grad am Ofenpass möchte ich nicht mehr tauschen. Beim Zoll WC konnte ich dann gleich meine Bidons wieder auffüllen und leerte dabei gleich noch einen den trockenen Hals hinunter.

Aber ausser dem Wasser ist hier nichts frisch. Wohl zu lange derbte das Land hinter dem eisernen Vorhang dahin. Ich erinnerte mich noch, als ich einmal von einer Rundfahrt durch den Balkan zurückreiste, da wollte ich durch Albanien zurückfahren, aber am Zoll blitze ich ab. War unmöglich! Es gibt überall auf der Welt reiche und arme Menschen, aber hier gibt es vor allem sehr viele Arme.

10 Km vor der meinem Tagesziel, holte mich noch ein junger Holländer aus Amsterdam ein. Er hatte ein Gavel Bike, das ist ein Rennvelo mit Scheibenbremsen und recht fetten Reifen, die auch Naturstrassen tauglich sind. Er hatte nur wenig Gepäck und erzählte, dass er so manchmal 200 Km Etappen schaffe, gesteht mir aber auch, dass er so nur fahre und eigentlich nichts gesehen habe. Da bleibe ich doch lieber bei meinen 60 bis 100 Km, kann dabei tolle Stories erleben, ein paar Bilder schiessen und am Abend eine Geschichte für mich und für euch schreiben. Leider hat mein Handy kein Bild ausgelöst, das ich von ihm gemacht habe.

Tagesziel nach 70 km erreicht, mache noch eine Fahrt durch die ganze Stadt bis ich das Wahrzeichen, dieser stattlichen Burg von vorne und hinten einfangen konnte. Später suchte ich meine Unterkunft und genoss das Nachtessen. Leider gab es keinen Fisch, aber auch keinen Schlangenfrass.

En Guete!!