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Tagebucheintrag "Der Winter schlägt zu"

Veröffentlicht am 9. Mai 2019

Heute Morgen sah ich erst richtig, wo ich gestern spät gelandet bin. Ich sah auf ein romantisches Bündner Bergdorf hinunter. Ich war der einzige Gast hier und der Wirt ein alter freundlicher Mann, der für mich ein fantastisches Frühstück hingezaubert hat. Sein Stück selbst gebackener Kuchen packte ich ins Tricot, da ich wirklich genug bekommen habe. Das am Mittag bei richtigem Hunger zu geniessen war der Hammer.

Vom Start an ging es das Prätigau hinauf auf wunderschönen Radwegen. Vor Klosters dann die wunderschöne Brücke für die Umfahrung, die finde ich wirklich genial und schön in die Landschaft integriert. Ich fahre durch das Dorf und dann steil hinauf zum Verladebahnhof durch den Vereina Tunnel.

Auf der anderen Seite blies mir ein kalter Wind entgegen bei nur noch 5 Grad. Zum Glück habe ich im Zug die Unterwäsche gewechselt und fühlte mich wieder wohlig trocken. In Zernez ging ich in den Coop um mich etwas aufzuwärmen und etwas Verpflegung zu kaufen und zog mir da gleich die Wollhandschuhe und den Halswärmer an. Dann stellte ich mich dem Anstieg zum Ofenpass.

Hier spürte ich immer mehr die 40 Kilo meines Velos und und bei Steigungen über 10% musste ich die Karre schieben. Ist zwar komisch für einen alten Radrennfahrer aber was soll der Ehrgeiz. Auf 1800 Meter kam eine Abfahrt, wo ich wieder 200 Meter an Höhe verlor und dafür richtig kalt wurde. Dazu fing es auch noch an zu regnen und bis ich die 2150 Meter der Passhöhe erreichte fiel mein Thermo bis 1 Grad unter Null.

Da stand ich nun da oben, es war schon 19.00 Uhr und das Bergrestaurant geschlossen. Ich habe schon von einer heissen Ovo mit Nussgipfel geträumt. Nun zog ich mir alles an, was ich an Klamotten bei mir hatte, denn einen Alpenpass bei Nässe und Kälte herunter zu donnern, ist der Alptraum eines jeden Velofahrers. Jede Kneipe oder Hotel das ich in einem Bergdörfli ansteuerte hatte natürlich zu dieser Zeit geschlossen, erst kurz vor Santa Maria hatte ich Erfolg, eine warme Gaststube mit der besten Ovo und Nussgipfel meines Lebens.

Hier brachte mich kein Pferd mehr hinaus und vor Kälte geschüttelt, fragte ich erfolgreich nach einem Zimmer. Nun ab in die Dusche und da blieb ich für die nächsten 20 Minuten, bis ich den Spiegel komplett mit heissem Wasserdampf zudeckte und dann ab unter die Decke... ein herrliches Gefühl!

One comment on “Der Winter schlägt zu”

  1. Lieber Nuba, lieber Paps wir sind stolz auf dich und wünschen dir von ganzem Herzen weiterhin
    eine gute Fahrt. Wir begleiten dich jeden Tag mit unseren guten Gedanken.Wir lieben dich. Nella, Gloria, Manuel und dein Schwager Hanspeter

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