Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Der Süden wärmt mich auf"

Veröffentlicht am 18. Mai 2019

Vergessen sind heute Nässe und Kälte und ich freute mich heute riesig als mir die Sonne ins Gesicht schien. Ich war gespannt wie es hier durch Slowenien aussah. Abgesehen vom kräftigen Gegenwind lief es sehr gut auf den überraschend guten Strassen. Ich folgte fast den ganzen Tag einem Fluss entlang, der hier als Wildwasser Canyon viele Kajakfahrer anzieht.

Ohne frieren genoss ich die Lockerheit um wieder anzuhalten und für mich einige herrliche Objekte zu fotographieren und dabei über die Zeit nachzudenken, in der diese Monumente gebaut wurden. Hier möchte ich einige Bilder in voller Grösse mit euch teilen.

Entlang der Strasse waren die Bauern überall am Heu wenden oder einführen. Traktoren und Geräte waren von supermodern bis nostalgisch.

Ich war angenehm überrascht von der wunderschönen Landschaft und genoss die Wärme. Ein Ereignis beschäftigte mich heute auf dem ganzen Weg. Als ich über eine schmale Brücke fuhr, an der die Autos nicht kreuzen konnten, hörte ich hinter mir ein kräftiges Motorengeräusch. Ich blickte in meinen Rückspiegel und sah nur noch rot. Es war wie früher an einem Radrennen als mir die Mannschaftswagen auf den Fersen waren. Als die Brücke zu Ende war heulten die Motoren wieder auf und die roten Flundern mit den Pferdchen zogen an mir vorbei. Es waren 6 Ferrari. Jeder schöner als der Andere, alles verschiedene Topmodelle in meiner Lieblingsfarbe rot. Die waren leider zu schnell weg um sie in einem Bild festzuhalten.

Bestimmt hatten die alle Freude an dem schönen Tag und das sie volles Rohr an mir vorbei ziehen konnten. Ich pedalte gemütlich und entschleunigt weiter und hatte ebenso meine Freude. Ich dachte so darüber nach, welche der Freuden denn wohl die Grössere sei. Die Frage lässt sich nicht so ohne weiteres beantworten.

Für mich war es ein tolles Gefühl, als ich nach 80 Km in Nova Gorica mitten in der Innenstadt einen traumhaften Salatteller und ein grosses Bier in der Sonne geniessen durfte. So genau wusste ich nicht, was ich nach der Speisekarte auf slowenisch bestellt hatte aber nebst knackigem Salat waren Schnitze von Birnen, Feigen, Tomaten, Gorgonzola und und drin. Die Salat-Sauce darf der Gast selber machen, dazu wird bestes Olivenoel, Balsamico und Gewürze auf den Tisch gestellt, damit lässt sich doch etwas feines kreieren. Was machen wohl die Ferrari Fahrer, haben die überhaupt Hunger bekommen? Natürlich, und ich hoffe, auch sie können wie ich an der Sonne sitzen und ihr Abendessen geniessen.

Dieses Brot führe ich nun schon eine Woche mit mir mit. Es ist ein Geschenk von der netten Hotelchefin vom Mühlehof in Algund bei Meran. Sie wünschte mir gute Reise und sagte, dass ich es innert 3 Tagen essen solle, da es keine Konservierungs-Stoffe enthalte. Es sieht immer noch schön aus und ist für mich wie eine Notportion, aber ich musste bis dahin noch keine Not erleben. Dafür bin ich täglich sehr dankbar.

Es ist wie eine Versicherung, es geht dir gut wenn du sie nicht brauchst.

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