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Tagebucheintrag "Kurz aufgewärmt"

Veröffentlicht am 13. Mai 2019

Nach einem guten Frühstück habe ich wieder einmal alle anstehenden Anrufe beantwortet und schon wurde 10.00 Uhr bis ich losfahren konnte. Ich freute mich, dass die Sonne hervorblinzelte und etwas Wärme ausstrahlte. Da standen sie nun vor mir die berühmten Berge ohne blauen Hintergrund. Leider strahlen diese Kälte ab, was ich heute wieder zu spüren bekam.

Einmal mehr blies mir ein kalter Wind entgegen und ob wohl es der Trau entlang leicht hinunter ging musste ich die kleinen Gänge einlegen. Nach 25 Km verlasse ich das Tal und vor mir erhob sich eine steile Passstrasse,die ich so nicht auf der Rechnung hatte. Hinter der nächsten Kurve steigt es weiter und neben mir tauchen wieder Schneefelder in den Wiesen auf. Endlich oben, ein wenig feucht und das Thermo wieder bei 4 Grad unten.

Wenn ich so stundenlang heruntergekühlt werde und weit und breit keine Spelunke kommt um sich aufzuwärmen, dann kommt mir zum Vergleich mein Freund Jörg Heierli in den Sinn, der von Schweizersholz aus im September 2018 losgefahren ist um Afrika zu umrunden. Ich durfte ihm noch das Velo und die Ausrüstung verkaufen und wir tauschen uns gegenseitig aus. Er hat jetzt die Elfenbeinküste erreicht und hat neben den schlechten Sandpisten vor allem die Herausforderung mit 30 bis 40 Grad Hitze umzugehen. Ja, Extreme tun wohl immer weh!

Ein Extrem muss hier ebenfalls zugeschlagen haben. Denn als ich an eine Strassensperre kam, die mit einer Umleitung auf einer Naturstrasse etwa 200 Meter in das Tal hinunterführte, dachte ich nein Danke. Mit mir nicht, für einen echten Biker ist alles fahrbar, das wissen inzwischen meine besten Freunde, die mit mir ebenfalls auf extremen Touren waren. Ich zwängte mein Velo , mit den Seitentaschen braucht es dabei ganz schön viel Platz, an der Absperrung vorbei und sauste hinunter. Nach der zweiten Kurve lagen überall Berge von Baumrinden herum, denen ich aber elegant ausweichen konnte. Dann fehlten aber gegen den Abhang die Leitplanken oder waren auf alle Seiten verkrümmt und eine Kurve später musste ich arg auf die Klötze, denn jetzt fehlte auch noch die Strasse. Zum Teufel, was ist denn hier angegangen?

Nun musste ich mich revidieren, das war nun wirklich nicht mehr fahrbar. Was jetzt? Zurück und alles wieder hoch und die Umleitung nehmen? Never again, dachte ich und machte mir Gedanken wie ich das ganze dem Berg entlang umgehen könnte. Aber mit 40 Kilo über das Geröll das war dann auch nicht drin. Nach einem Gelände Check löste ich die Taschen vom Velo und trug diese in 2 Läufen dem Hang entlang auf die andere Abruchseite. Und im 3. Durchgang trug ich dann das Velo mit ein paar Rutscher wieder auf den sicheren Asphalt. Also doch, Taschen wieder montieren und weiter.

Das Positive, die ganze Mission hat etwas warm gegeben. Aber gleich war die Kälte wieder mein Kollege und ich nahm mir vor, die nächst beste Unterkunft zu packen. Aber einmal mehr musste ich feststellen, dass es hier zwar jede Menge Gasthöfe und Pensionen gibt, aber in dieser Zeit ist es überall dunkel, oder die Zimmer waren schon an die Bauleute vermietet die mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren. Never giv up und im 5 Anlauf hat ich Erfolg, das frieren hat eine Ende und so kann ich euch heute meine Story berichten.

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