Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Der nasse Balkan"

Veröffentlicht am 19. Mai 2019

Aufsteigen bitte! Immer wenn ich das Hotel verlasse, dann bin ich für die nächsten 8 bis 10 Stunden in der freien Natur. Wenn es am Start schon regnet, braucht das schon einen besonderen Kick. So gesehen heute Morgen als ich den gleichen Weg wie gestern in die Stadt noch einmal unter die Räder nahm. Als ich durch den Zaun die alten Bahngeleise sah, musste ich einfach trotz Regen kurz anhalten. Die Natur holt sich ihren Lebensraum zurück und hat selbständig einen bunten Garten angelegt, da kommt doch einfach Freude auf.

Auch im Hafen sieht es heute nicht mehr gleich aus. Wohl über Nacht ist ein neuer Stadtteil dazu gekommen. Der hystorische Kran stand gestern noch alleine da, jetzt steht ein stolzes Kreuzfahrtschiff von Tui dahinter, einfach gigantisch!

Ebenfalls hat die Küstenwache heute Tag der offenen Türen und zeigen ihre Flotte. Nebst Ihren Booten zeigen sie 2 "Wassertöffs", die unglaublich beschleunigen können uns sich unglaublich filigran steuern lassen.

Hier geht jetzt meine Etappe von gestern zu Ende und ich lade mein neues Teilstück von Trieste nach Pula auf mein Navi. Einmal mehr danke an Gustav, der mir meinen Weg auf Base Camp vorbereitet hat. Er führt mich durch die Stadt, ohne dass ich je einmal in eine der vielen Einbahnstrassen tappe, zeigt mir auch die hinteren, sehr verträumten Hintergässchen, schickt mich aber dabei die steilsten Rampen hoch, wohl damit ich die Stadt auch einmal von oben sehe. Schlussendlich bin ich wieder am Meer. Als mich der Radweg unter der Autobahn durchführte, kam ich an jenem Tor an, dass dann leider geschlossen war. - Vielleicht weil heute Sonntag ist. -

Bald war ich aber wieder auf dem Radweg, mal ganz oben durch die Weinberge, die es hier überraschend auch gibt. Dann wieder hart an der +Waterkant", meist mit Pfüzen und Gegenwind, dafür ohne jeglichen Verkehr. Denn wer kommt schon freiwillig bei diesem Wetter hinter seinem Ofen hervor?

Viele Kilometer fahre ich an einem Sumpfgebiet vorbei, das in viele quadratische Felder aufgeteilt ist. Auf einem Aufstieg sehe ich, dass die Felder mit dem Meer verbunden sind. Die einen Abteilungen sind unter, die anderen ohne Wasser. Ich frage mich, ob da was angepflanzt oder sonst irgendetwas gewonnen wird?

Als es schon etwas dämmert, fahre ich von Slowenien über die Grenze nach Kroatien. Langsam wird es Zeit ein Hotel zu suchen und neben dem Zoll ist ja gleich eines im Spielcasino integriert. Ich wuchte den Berg hoch vor den Eingang und sehe 5 Sterne an der Türe. Mmm denke ich, da passe ich als so nasser Pudel doch nicht hinein. Ich fahre wieder den Hügel hinunter und jetzt zeigt mir mein Navi einen Weg durch dicken Dreck und tiefe Wasserlöcher. Ich werde unsicher, fahre ca. 2 Kilometer einen Waldweg hoch und komme dann irgendwann wieder auf eine Teerstrasse und bald an eine Kreuzung.

Ich überlege mir welche Richtung jetzt, falsch das stimmt leider nicht und drehe gleich wieder zurück. Dafür sehe ich jetzt von dieser Seite ein Schild von einem Restaurant, dem ich hoffnungsvoll nachfahre. Dann noch ein Abbieger durch ein einsames Wohnquartier um sieben Ecken steil hinunter und dann kommt die Sackgasse. Scheisse denke ich, schalte etwas frustriert in den kleinsten Gang und kurble wieder den Berg hoch. Wau, jetzt sehe ich ganz klein angeschrieben Restaurant!

Der Wirt kommt mir entgegen und ich frage ob er auch ein Zimmer habe? Er geht wieder ins Restaurant und kommt dann mit der Antwort, wenn ich bis Morgen 8.00 Uhr auschecke, dann ja. Kostet 20 Euro ohne und 25 mit Frühstück, wir sind uns sofort einig. Ich frage noch nach einem Nachtessen, auch ok. was ich den möchte? Am Meer wünsche ich mir immer Fisch, wir verstehen uns prima und während ich mein Zimmer bezog und eine wunderbare Dusche genoss, war mein Fischgericht bereits fertig. Genau wie ich es mir erträumt habe und ich genoss die freundliche und herzliche Art im ganzen Lokal. Aus der Jubox klang nicht ganz leise lupfige kroatischer Volksmusik im 3/4 Takt. Wäre jetzt Nella da, ich würde gleich mit ihr ein Tänzchen drehen.

Ob alles passt fragte mich der Wirt und ich sagte ihm, dass ich restlos glücklich sei bei ihm gelandet zu sein. Darauf offerierte er mir noch einen Schnaps und lies mich auswählen. Ich fragte ihn, was er den nach dem Essen trinke, dann brachte er mir ein Glas mit Kräuterschnaps und hatte damit genau meinen Geschmack getroffen. So nun war es aber genug zusammen mit dem grossen Bier. Ich schleppte mich mit vollem Bauch in den 2. Stock hoch, wo mein Zimmer inzwischen wohlig warm aufgeheizt wurde damit meine nassen Klamoten für Morgen wieder startklar sind. Vom Regen ins Paradies! "Happy End"

Zufriedenheit mit seiner Lage ist der grösste und sicherste Reichtum

2 comments on “Der nasse Balkan”

  1. Hallo du zäher Kämpfer. Egal was vor dir auftaucht auf deiner Velo Reise. Denk dra.....alles fahrbar....... weiter gute und genussreiche Tage wünschen wir dir .....chr
    u silv.

  2. so Sache muesch erfahre das sind Erlebnis die kach nöd plane .
    das isch genau em nube sini advencer tour
    spannendi gschichte witter so und viel glück wünscht dir de jack

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert