Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Heute fahre ich an's Meer"

Veröffentlicht am 18. Mai 2019

Bereits gestern lag das Meer für mich in Griffweite, aber ich wollte unbedingt noch eine Nacht in Slowenien verbringen. Heute Morgen wieder bedeckt und leichter Regen egal ob ich auf slowenischen oder italienischem Boden fuhr. Der Weg führte über die alte Hauptstrasse, die wunderbar neu geteert wurde. Die Pappel ähnlichen Bäume die abschnittsweise am Strassenrand standen, wirkten für mich wie eine Friedhofallee.

Endlich kam der erste freie Blick aufs Meer. - Nichts besonderes wird jetzt jeder denken - Aber von zu Hause mit dem Velo ans Meer fahren, das ist für einen Thurgauer wie mich eine Herausforderung. Die letzten 20 Km bis Trieste waren dann wie auf einer Panorama Strasse mit herrlichem Meerblick.

Bis jetzt hatte sich der Regen zurück gehalten aber jetzt 6 Km vor dem Ziel sollte ich noch einmal getauft werden. Da kam mir der Wegweiser zur Jugendherberge gerade recht. Für heute ein Zimmer im 6er Schlag? Was soll's, Hauptsache im Trockenen und hier konnte ich mein Gepäck abladen und abschliessen. Als der Himmel nicht mehr weinte, fuhr ich nun Gepäck frei in die Stadt. Einfach genial mit dem Velo, da komme ich überall durch, denn zu Fuss wäre es viel zu weit.

So konnte ich durch den alten Hafen fahren und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da standen kilometerlange Strassen, viele noch mit Geleisen durchzogen und rechts und links mehrstöckige leere oder schon zerfallene Lagerhäuser. Hier muss mal förmlich die Post abgegangen sein, wohl bevor die Fracht in den Kontainern gelöst wurde. Auf den Dächern stehen immer noch die kleinen Kranen, mit denen die Ware auf die Stockwerke gezogen wurde. Ein riesiges Quartier gegen die Stadtmitte wird jetzt zum Teil von Reisecars besetzt, welche die Besucher vor die Stadt bringen.

Dann komme ich ins Zentrum mit den grossen Verwaltungs Palästen und vielen Besuchern. Ich fahre durch die ganze Stadt bis zum neuen Hafen und Frachtbahnhof. Hier ist auch ein Lokomotiv Museum , leider nicht geöffnet. Durch den Zaun konnte ich die Lockmodelle erkennen, die ich schon aus den Märklin Katalogen in meiner Jugend bestaunt hatte. Allerdings in erbärmlichen Zustand und nicht vergleichbar mit unserem Verkehrshaus. Jetzt fing es aber richtig an zu schütten und ich flüchtete mich auf die andere Strassenseite und konnte auf dem Radweg unter den Bäumen hindurch einigermasen trocken zur Unterkunft zurück radeln.

Bei einem Fischrestaurant machte ich halt und deckte meinen Eiweissbedarf mit meiner Vorliebe für Crevetten mit 2 verschiedenen Portionen ab. Das Bier kostete mich 5 Euro gleichviel wie eine Portion der super schmeckenden Tierchen. Einige Häuser weiter führte mich meine neue Sucht in eine Gelateria: "Bitte noch 2 feine Kugeln italienisches Eis zur Nachspeise".

Heute möchte ich euch einmal meine Ausrüstung vorstellen. Ich fahre ein Koga World Traveller noch mit 26" Bereifung, angetrieben mit einem Zahnriemen und einer 14 Gang Rohloff Nabenschaltung. Dann habe ich eine Top Beleuchtung , die wirklich hell gibt und die ich noch umbauen werde, damit ich vom Dynamo aus auch meine Handy, Kamera etc. aufladen kann. In den beiden hinteren Taschen befinden sind rechts alle Sportkleider und links lockere Garderobe für Freizeit, so wie heute Nachmittag. Die vorderen Seitentaschen sind für Verpflegung wie Riegel, Appenzeller Biber und Nahrungs-Ergänzung und Eiweisspulver. Am Lenker noch Platz für Elektronik und Kamera etc. Für das Internet hat mir mein Sohn Manuel einen "Skyroam" Empfänger besorgt, so kann ich durch alle Länder auch tagsüber telefonieren, aber vor allem You Tube Beiträge über spannende Themen hören.

Was immer Du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an.
( v.J.W. Goethe)


2 comments on “Heute fahre ich an's Meer”

  1. Lieber Nuba bei deinen so ausführlichen Berichten bleibt mir manchmal fast der Atem weg! Warte jeden Tag auf neue Erlebnisse mit deinem Bericht und fahre in Gedanken mit dir!! Wünsche dir am Meer gute ErholungLiebe Sonnegruess, Louise

  2. Hallo Nuba. Gratuliere. Das Meer erreicht. Badehosen montieren . Ins frische kühle Salzwasser. Muskeln lockern . Und dann weiter richtung Süden. Toi tio toi. Und danke für deine tollen Berichte. En liebe gruess us de Schwiiiz.

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