Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Van"

Veröffentlicht am 24. Mai 2022

Gestern ist es spät geworden, zudem sind speziell die Nächte noch sehr kalt. Meinen Bericht habe ich auf heute früh verschoben und danach gab es in obersten Stock dieses feine Frühstück.

Van ich komme und laufe aus dem Hotel und da steht schon der Chef draussen und fängt an mit mir zu diskutieren. Er freut sich an mir und versichert mir, wenn ich etwas brauche, sei er jederzeit da für mich...und das glaube ich ihm und fühle mich dabei wie mit einer Rückversicherung.

Er macht noch ein Bild von mir in der edlen Lobby, die ich gestern gar nicht mehr wahrgenommen habe und ich fühle mich dabei wie im Märchen von 1001 Nacht.

Auch von aussen sieht das Hotel doch vornehm aus und weil ich heute noch nicht weiss, wie es weitergeht habe ich nochmals eine Nacht verlängert. Verlängerung im Märchenhotel kostet für mich als Stammgast jetzt nur noch 10 Franken.

Ich mach noch ein Bild von aussen, falls ich es nicht mehr finden sollte, aber das ist mir bisher noch nie passiert.

Ich bin zu Fuss unterwegs und diese Fische mitten auf dem Kreisel haben mich angezogen.

Davon mache ich noch ein Selfie und darauf wird mein X-Tagesbart sichtbar. Ich hätte eigentlich Zeit und Geld für eine Rasur, aber weil ich ja in den Iran reisen will, brauche ich als Mann einen Bart. Andere Länder, andere Sitten und so lass ich die Stoppeln eben stehen.

In einem schönen Park sehe ich haufenweise Grüppchen von Jahrgängern herumsitzen die zufrieden die Sonne geniessen. Ich grüsse mit "merhaba" und obwohl ich etwas anders aussehe kann ich ihre Freude spüren.

An dieser Strasse gibt es eine ganze Reihe von schönen alt ehrwürdiger und prunkvoller Hotels, die der Stadt einen Hauch von Luxus einer Grossstadt verleihen, gleich nebenan oder dahinter dann wieder das Kleinkarierte, das Idyllische oder sogar Aermliche.

Die Verkäufer sitzen von früh bis spät in den Läden und warten auf Kundschaft.

Am besten finde ich diejenigen, die etwas dabei herstellen oder reparieren können, die anderen können nur Tee trinken oder telephonieren. Oft geht das nur, weil die ganze Familie dabei mithilft und Ablösungen macht.

Dieser alte Mann hört nicht auf zu reden, als ich an ihm vorbeilaufe und will mir wohl seine Lebensgeschichte erzählen. Erst als ich ein Bild von ihm mache, verschlägt es ihm die Sprache.

Als ich mal muss, gehe ich in diese öffentliche Toilette, wo man mitunter auch die Füsse waschen kann. Dabei trage ich in diesem Bereich immer ein kleines Geheimnis mit mir, das ich noch mit niemandem geteilt habe.

Da ja nur gute Freunde meine Berichte lesen, darf ich das vielleicht hier einmal ansprechen. Wenn ich auf diesen *türkischen" Toiletten mal muss, kann ich das inzwischen ganz locker erledigen. Aber danach schaue ich mich jedes mal um nach einer Rolle WC Papier und das gibt es hier nie...nur ein solcher Krug steht am Boden...versteht ihr was ich gerne wissen möchte?

Ich durfte als Rennfahrer in 25 Ländern an den Start gehen und durfte danach noch einmal weitere 35 Länder entdecken, habe dabei alle Kontinente kennen gelernt. Was ich jetzt hier im Morgenland erleben und kennen lernen darf ist einfach noch einmal ganz anders!!

Vielleicht könnt ihr so ein wenig mein mit 73 Jahren ungebrochenes Fernweh verstehen. Ich darf mich an einem wunderschönen zu Hause freuen, aber das noch viel mehr, wenn ich wieder zurück komme aus der grossen fernen Welt.

Gegen Abend hole ich doch noch mein Bike aus dem Hotel, um damit die weitere Umgebung zu erkunden.

Van ist vollständig mit Bergen und dem See umgeben...

Oft nur eine Strasse weiter und schon erhält man den freien Ausblick...

Ich schau mir auch den Bahnhof einmal an, doch der ist geschlossen...vielleicht muss erst ein Zug kommen...

Ja und so weiss ich jetzt auch wo die Ausfahrtstrasse abgeht, wenn ich grünes Licht mit dem Visa bekomme.

Heute habe ich ein Mail an die Iranische Botschaft abgeschickt und meine Lage dargelegt...

Die Spannung und die Hoffnung bleiben!!

One comment on “Van”

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