Natürlich wiederholt sich jetzt der Tagesablauf hier im Hotel, wo ich meine Bleibe noch einmal um einen Tag verlängere.

Das Ungewisse über mein Visa lässt mich im Kopf alle möglichen Optionen durchspielen. Eine davon wäre mit dem Zug von Van nach Täbris. Im Internet habe ich gelesen von einem Orient-Express der von Istanbul nach Teheran fährt, eben genau mit Van-Täbris am Weg.

Gestern hatte mir aber der Mann am Bahnhof erklärt es gibt keinen Zug nah dem Iran. War ich denn auf dem falschen Bahnhof, fragte ich mich? So entschloss ich mich der Sache auf den Grund zu gehen und mit einer neuen Stadterkundung den Fall zu klären.

Ich fuhr mit dem Bike die 10 Km aus dem Zentrum hinunter an den Vansee, bis zum Pier wo die Eisenbahnfähre ankommt.

Ich folgte dem Gleis, das wieder Richtung Stadt führt. Vielmals ging die Strasse mit nebenan, dann musste ich wieder Umwege fahren und auch einmal auf dem Gleis selber.

Bei dieser Abzweigung entschied ich mich so zu fahren, wie die Weiche gestellt ist.

Schlussendlich komme ich doch wieder am Van Gare an.

Diesmal schaffte ich es bis aufs Perron, aber da ist alles so leer, es gibt keine Anzeigetafeln oder sonstige Informationen.

Ein Bahnarbeiter zeigt mir, wo ich mein Bike abstellen soll und nimmt mich mit in den oberen Stock des Bahngebäudes, wo die Büros sind.

Dort kann ich meine Fragen stellen und erfahre von den liebenswerten Männern, dass es hier eben keinen Personenverkehr gibt.

Wahrscheinlich fährt der Orient-Express hier einfach durch und das ist ja eh nur ein- oder zweimal die Woche. Variante Zug ist also erledigt.

Auf einer Landkarte an der Wand sehe ich das der Zug meist auch der Strasse entlang an die Iranische Grenze führt, die noch rund 100 Km von hier entfernt liegt.

Auf dem Heimweg komme ich noch an einer schönen Migros vorbei und möchte mir den Laden einmal kurz von innen anschauen.

Anschauen, nichts kaufen, denn ich möchte kein weiteres Gewicht mitschleppen.

Ein paar kleine Goodies sind so eben trotzdem noch mit auf den Heimweg ins Hotel mitgekommen.

Das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz