Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Über den .....See und zurück"

Veröffentlicht am 23. April 2023

Einmal mehr fahren Ramin und ich in die Stadt, um erst wegen der Simkarte zu schauen. Diese gibt es aber nicht bei den zahlreichen Telefonshops sondern nur an einer bestimmten Ausgabe, die ich wohl alleine nie gefunden hätte. Mit viel Formular und Passkopien bekomme ich das kleine Ding, kann aber mit meinem vielen Bargeld hier nicht bezahlen und einmal mehr zahlt Ramin meine Zeche. Dann schieben wir es in den 2. Schacht in mein Handy.

Das ganze war mir schon eine Lehre, dass hier einfach eine Karte angesagt ist. Ich habe eine VISA und eine EUROCARD aber da der Iran duch die Sanktionen vom Internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen ist, sind damit keinerlei Zahlungen möglich. Also musste ich das ganze Cash mitnehmen und dabei habe ich die Hälfte auf mir und die andere in meiner Sattelstütze verteilt.

Nun versuchen wir eine Bankkarte für den Iran für mich zu bekommen und gehen auf die Hausbank von Ramin. Dort blitzen wir aber ab mit meinem Wunsch, seine nächste Idee, seine Karte auf mich umzuschreiben, geht auch nicht, schliesslich gibt er mir eine von seinen Pripay Karten, mit der wir dann am Automaten einen neuen Code für mich kreieren und ich bin ab sofort Kartenträger im Staat Iran. Allerdings muss jetzt noch Geld darauf transferiert werden.

WIr laufen zu einem Exchanger bei dem ich gegen mein Bargeld die Karte aufladen kann. Geht auch nicht, das ist nur für grosse Geschäftskunden möglich. Weiter fahren wir durch die Stadt und holen noch den besten Freund ab von Ramin, den er schon seit 20 Jahren kennt. Gemeinsam fahren wir zum Bazar, übrigens der grösste im Iran wo viele Menschen vor dem Bazar Eingang an den Bankautomaten stehen.

Hier habe ich auch mein Bargeld gewechselt und halten an. Meine beiden Freunde diskutieren mit 2 Männern, die sich bald zu uns ins Auto setzten. Auf dem Rücksitz wird jetzt gedielt wie in einem Holywood Krimi und ich vertraue ihnen 1000 Euro. Mit einem Zahlungsgerät werden diese nun auf meine Karte transferiert und ich bekomme so einen superguten Kurs und eine Quittung. Dann gehen wir zum nächsten Automaten und stellen fest, die vielen Millionen wurden erfolgreich übertragen und auf dem Bildschirm angezeigt.

Wieder wird mir klar, wen ich hier als Freund auf einem unglaublichen Weg geschenkt bekommen habe. Da hat sich mein Fehlaufstieg auf meiner ersten Tour schon lange gelohnt.

Jetzt ist alles auf unglaubliche Art erledigt und damit der Weg frei, für unsere Fahrt an den Salzsee. Ausser das ich langsam mal sollte, das habe ich gerade im richtigen Moment gewünscht, denn nach 200 Metern waren wir am Bahnhof, den ich schon lange gerne mal sehen wollte.

Natürlich musste ich noch hin zur alten Dampflock für ein Souvenir aber jetzt ist wirklich alles erledigt und ab ging die wilde Fahrt. Der See war vor 10 und 20 Jahren um ein vielfaches grösser, was ich an den riesigen Sandflächen auf der Hinfahrt sehen kann.

Wir sind hier wirklich im Niemandsland und mit dem Velo wären die 145 Km bis zur nächsten Stadt to much für mich gewesen. Doch eine Tankstelle gab es da draussen, die wir packen um Benzin aufzufüllen. Dabei interessierte mich natürlich der Preis und ich musste die Berechnung nach der schnellen Umrechnung von Ramin auf meinem Handyrechner nochmals durchgehen und kam auf das gleiche Ergebnis.....0.05 Franken sprich 5 Rappen pro Liter, das sind doch dann 20 Liter für einen Franken!!! Ist dieser schreckliche Iran am Ende das Paradies??

Bald wird die Brücke von weitem sichtbar und schon sind wir auf einem langen Damm der von beiden Seiten her zu dieser zum Bogen in der Mitte führt. Leider ist die Sicht nach einem Schauer alles andere als klar und so müssen wir uns die schönen Farbübergänge zwischen Wasser, Salz uns Sand eben später beim Google nachschauen. Das Erlebnis wird mir aber für immer bleiben!!

Nach dem Seeufer sind es noch 15 Km bis zur Stadt Orumiyeh, wo ich meine Freunde zu einem Essen in einem schönen Restaurant einladen. Für die Rückfahrt machen die beiden einen Fahrerwechsel bis wieder zum Haus von unserem gemeinsamen Freund, leider kann ich mir die Namen einfach nicht merken.

Auf dem restlichen Heimweg ruft die Schwester von Ramin an und lädt uns beide zum Nachtessen ein. Da kann man einfach nicht nein sagen und schon fahren wir mit dem Lift direkt hinauf und in die Wohnung. Woooh sage ich und glaube ich bin beim Schah persönlich eingeladen. In Wirklichkeit hat die kleine Anita bei Mama für unser Treffen hier geworben, weil ihr meine Art und meine blauen Augen so gefallen haben.

Mit dem taffen Mädchen konnte ich mich problemlos in Englisch unterhalten und mit Stolz zeigte sie mir ihre Spielsachen in ihrem Zimmer und auch die vielen Englisch Lernbüchern mit vielen Kinderzeichnungen. In einem davon erzählt Aladin die Texte und die Grammatik und viele von euch wissen, was Aladin mit seiner Wunderlampe alles gute tut. Auch ich rufe ihn als mein Begleiter auf meiner Seidenstrasse zusammen mit meinen Schutzengeln an, wenn es kritisch, mulmig und undurchsichtig wird. Damit bin ich immer super gut durch und angekommen!!!

Jetzt ist aber das Essen fertig, das wir mit dem Dessert anfangen, einer leckeren Icecream aus lauter kleinen Nadeln und dazu feinen Früchten. Danach folgen Salat und Hauptgang, alles so liebevoll und vielfältig angerichtet. Wir haben zwar schon angekündigt, dass wir bereits vorher im Restaurant waren, dennoch wollte ich der Gastgeberin aber nicht zuletzt mir zu liebe von jeder Art, Salat Gemüse und Fleisch probieren und das an dem wunderschönen Tisch und den gewaltigen aber sehr bequemen Stühlen. Das ist ja noch schöner wie in 1000 und einer Nacht!!!

Was wir wegen unserem "Doppelznacht" übrig bleibt, wird eingepackt und ich darf alles mit Besteck und Servietten für die Etappe von Morgen mitnehmen. So kann ich die feine Mahlzeit noch einmal geniessen, aber die Menge nach meinem Hunger, der wohl auch Morgen nicht so gross sein wird, anpassen. Alles wie in den schönsten Träumen.... das ist der Orient.....das ist der Iran!! DANKE - DANKE

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