Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Täbriz-Bostanabad"

Veröffentlicht am 24. April 2023

Noch ein letztes Frühstück mit der Familie von Ramin und dann ist das süsse Schah Leben mit den vielen netten Begegnungen vorbei. Von Mama, Papa von Ramin und seiner Schwester, alle drücken mich fest und wünschen mir eine gute Reise. Noch einmal zeigt sich Mama von ihrer fürsorgerischen Seite und bringt mit eine Schale mit Beeren und dazu noch 2 Bananen. Die Schwester drückt mir noch einen Sack Nüsse in die Hand....mir kommen fast die Tränen über so viel Gutes das mir geschieht.

Ramin setzt sich ins Auto und will mich noch durch die Stadt" lotzen". Schon beim losfahren merke ich, dass ich zu viel des guten gegessen habe, darum hänge ich mich in den Steigungen bei ihm an. Am Stadtrand von Täbriz noch einmal eine Umarmung und dann trennen wir uns. - Mein grosses Abenteuer durch den Iran beginnt.-

Ich fahre ein Stück auf der Ausfallstrasse. In den Abfahrten durch die Stadt habe ich bemerkt, das mein Steuerlager noch Spiel hat, das ist weil ich den Lenker für den Flug abgenommen habe und nicht genug festgezogen habe. Ich mach das klar und gerade als ich mein Minitool wieder versorge fährt Ramin neben mich. Er gibt mir einen kleinen Notizzettel mit seiner Telefonnummer in Frasi Schrift. Damit kann ihn bei Bedarf jemand anrufen, der unsere Zahlen nicht lesen kann.

Das ist schon fast wie ein Engel, wie der für mich einsteht und kommt schon fast einer Lebensversicherung gleich. Ich kann ihn jederzeit anrufen und er habe ihn vielen Städten Freunde, die mir weiter helfen können. Noch einmal "thank you Ramin" du bist das Beste was mir hier begegnen konnte! "We keep in contact"

Langsam beginne ich meine Fahrt, denn schon geht es bergauf bis auf 1900 Meter und ich muss zusehen, wie sich der Himmel zudeckt und schon fallen die ersten Tropfen und immer heftiger. Ich beeile mich, weil ich da vorne eine Fabrik sehe, die mit Pepsi angeschrieben ist. Ich fahre unter den Torbogen bei der Eingangskontrolle. Die Kontrolleuer kommen heraus und winken mich zu ihnen herein. Jetzt kommt die volle Ladung herunter und ich kann hier im trockenen zuschauen.

Ich lass mir Zeit und alle Pepsi Leute wollen etwas von mir wissen, bis die Sonne wieder herauskommt und dabei sofort wieder etwas antrocknet. So fahre ich wieder auf die Strasse und denke, dass ich wieder super gut davon gekommen bin. Aber das heftige Gewitter hat ihre Spuren auf der Strasse hinterlassen, denn obschon meist trocken, laufen immer wieder Bäche auf die Fahrbahn. Leider genau bei so einer Pfütze überholt mich ein Lastwagen und spritzt mich, mein Gepäck und mein Bike mit dem Dreckwasser zu. Nach dem Shock trocknet zwar alles sehr schnell, das alles zu reinigen wird aber lange dauern.

Jetzt kommt die wohlverdiente Abfahrt und mit einem Affenzahn fahre ich in einem Dorf über eine Bodenwelle, die die Geschwindigkeit drosseln. Dabei verabschiedet sich eine meiner beiden Taschen vom Träger. Sofort hole ich sie mir zurück, die habe ich wohl nicht genug gesichert. Nichts passiert und ich hänge sie wieder ein und fahre den Rest bis an mein Ziel in Bostanabad.

Als ich im Hotel auspacke ist alles feucht und ich stelle fest, dass eine meiner beiden Bierdosen den Abgang meiner Tasche nicht aushielt und sich so ein Teil des feinen Inhalts davon gemacht hat. Zum Glück habe ich alles in verschliessbaren Plastiksäcken eingepackt, aber trotzdem schmeckt es nach Bier, wenn auch alkoholfrei und alles ist kleberig. Aber was solls... das kann doch einen Radler nicht erschüttern!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert