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Tagebucheintrag "Sari - Farah Abad"

Veröffentlicht am 24. Mai 2023

Von den Schienen geht es heute wieder "back to the road" und das Richtung Kaspisches Meer. Die letzte Woche ist heute angebrochen und nach dem ich seit Shiraz so zügig vorangekommen bin möchte ich noch 3 Tage hier oben am Kaspischen Meer und danach noch 3 Tage in Teheran geniessen.

Schnell rückt die See in greifbare Nähe, das heisst ich nähere mich einmal mehr einem mystischen Ziel, jetzt nach dem Persischen Golf ganz im Süden auch noch das Kaspische Meer hier im Norden zu erreichen. Auf den letzten Kilometern denke ich immer über den Namen der Stadt nach, die ich bald erreiche.

Wenn ich bei Wikipedia eine Stadt eingebe, kommt dann immer noch eine Übersetzung aus irgendeiner Sprache, was der Name bedeutet. Bei Farah Bad komme ich selber dahinter, das muss ich wohl übersetzen mit "Fahr mit dem Fahrrad zum Bad" oder ans Meer!!!

Es ist noch nicht der Traumstrand wo ich ankomme, aber ich freue mich trotzdem es geschafft zu haben, hier oben anzukommen. Auf einem der Pavillon nehme ich Platz, mache Pause mit meinem Reiseproviant. Neben mir sitzt eine Grossfamilie und eine junge Frau ruft mir fragend zu, Iranien?

No, Suisse...finden sie alle gut und zeigen mir, ich soll mich zu ihnen setzen. Sie bieten mir Pistazie Nüsse an und natürlich viele Fragen. Ich ziehe meinen Translator hervor und so ergibt sich ein interessantes Gespräch, quer durch die Familie und ich lerne wieder viel, über das Leben dieser herzlichen Menschen hier.

Gleich neben diesen Oasen sind die Wände voll mit kunstvollen Bildern verziert und eines sticht für mich wieder ganz speziell heraus, wieder eine Darstellung mit den Flügeln im Weltraum und wieder kommt mir Fredi in den Sinn. Ich bedanke mich bei ihm, dass er mich so gut und unversehrt bis zu einem weiteren meiner Traumziele geführt hat. Bleibe bitte auch für die restlichen Tage mein Begleiter bis zu meiner Rückkehr zu meiner Familie und zu meinen Freunden. Danke Fredi!!

Doch ich möchte noch ein Stück weiter fahren, dem Meer entlang. Die Strasse verläuft etwa 100 Meter entfernt vom Meer und dazwischen sind Resorts angelegt, mit Zäunen geschützt und immer wieder mit einem bewachten Eingangstor.

Jetzt aber biegt sie ab vom Meer und das möchte ich eigentlich nicht und entscheide mich wieder Richtung Meer. Doch da komme ich auch zu einem Checkpoint, sehe keine Security und fahre durch. Doch da höre ich das "hepen" und ich kehre wieder ans Kontrollhaus. Da sitzen drei Männer am Boden am Essen und sehen mich fragend an, was ich hier will und woher ich komme.

Mit der Schweiz habe ich hier echt einen Pluspunkt und schon bringt mir der uniformierte Mann ein Glas Wasser und lädt mich gleich ein, mit ihnen zu essen. Ja etwas warmes braucht der Mensch und es hat noch genug Bohnen oder so etwas ähnliches, die er mir hinstellt, dazu gibt es noch Jogurt mit Gurkenstücklein drin und wie immer Fladenbrot.

So entsteht eine gemütliche Runde, bei der ich wieder mal die Zeit vergesse aber das ist ja eben das Schöne und Wertvollste, einander Zeit zu schenken. Während einer der Männer nach dem Tee einschläft, bringt ein Anderer frische Orangen und Beeren aus seinem Garten zum Nachtisch. Dabei fragt er mich wo ich denn schlafe und ich frage ihn dabei nach einem Hotel, die gibt es erst in der nächsten Stadt, ca 40 Km von hier.

Dann "quaselt" einer von seiner Villa, in der ich übernachten könne, er vermiete die für 7 Millionen Rial was dann 13 Franken ausmacht und weil es hier so höckig ist, gebe ich ihm mein OK. Er führt mich hin, ist nicht gerade ein Bjou und nicht gerade gepflegt aber passt schon.

Ich ziehe ein und fahre mit dem Bike an den Strand, keine Leute da. Schon bin ich nur noch in den Unterhosen und spaziere ins flache, angenehm warme Meer hinaus, geniesse mein ersehntes, wohlverdientes Bad, sowie natürlich auch die Villa am Meer!!

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