Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Nach Osch im zweiten Anlauf"

Veröffentlicht am 30. April 2024

Nach einem feinen Frühstück kann ich hier am Wasserspender all meine Flaschen auffüllen, da ich ja nun nicht einmal mehr Geld habe um Wasser zu kaufen.

Schon geht es auf die Strasse mit einem letzten Blick auf meine tolle Unterkunft..

Wieder in gefühlte Richtung Osten...

bis zu diesem riesigen Kreisel, wo vier grosse Strassen zusammen treffen. Wegweiser wo sie hinführen gibt es hier leider nicht...

Aber hier scheine ich schon einmal auf dem richtigen Weg zu sein...

Es geht schleichend mit 3 - 6 % Steigung aus der Stadt und der leichte Niesel wird zum Dauerregen und mit der anschliessenden Abfahrt wird es bei 13 Grad und der Feuchte wirklich arschkalt. Ich komme ins frieren und ins schlottern und an einer Kreuzung steige ich vor dieser kleinen Imbissbude ab. Ich frage die Jungs an der Theke, ob ich reinkommen darf und mich aufwärmen...

Der junge Chef fragt mich ob ich etwas essen oder trinken möchte und ich muss leider ablehnen, da ich ja immer noch ohne Bargeld unterwegs bin. Dann verschwindet er hinter der Theke und fängt an etwas herum zu schnipseln und bringt mir diese Platte an den Tisch, die er mir einfach so spendiert!!

Beim Abschied nehmen fragte er mich, ob ich nicht ein Souvenir von mir hätte und beim hervor nehmen meiner Regenbekleidung stiess ich auf ein paar rote Socken mit einem Schweizer Kreuz, die ich ihm schenkte.

Ich hatte nun wieder etwas Wärme gewonnen, zog nun aber alles an, was aufeinander passte, zuletzt die Regenbekleidung und fuhr wieder weiter durch den Regen.

Im nächsten Dorf überholte ich einen Velofahrer und sagte beim überholen "Salam Aleikum" das fällt mir nicht schwer, weil ich normal sowieso immer "Sali" sage!!

Nach 100 Meter überholt er mich wieder und fängt an zu quatschen, natürlich immer zuerst, wo kommst du her? Mein Wort "Swizaria" hat ihn gleich fasziniert und schon fängt er an zu plaudern und bald habe ich eine Einladung zum Essen und danach auch gleich zum Übernachten. Ich bin heilfroh, denn noch sind es fast 40 Kilometer bis an die Grenze zu Kirgistan und richtig warm ist mir nicht bei diesem Dauerregen!!

Wir essen zusammen, trinken Tee und unterhalten uns mit dem Handy Übersetzer...Als ich ihm meinen Weg erkläre, erzählte er mir, Usbekistan habe mit allen Zentralasiatischen Staaten wie Kirgistan, Kazakhstan, Tadschikistan und sogar Turkmenistan sehr freundschaftliche Beziehungen...nicht so aber mit Russland!!

Bald zeigt er mir meinen Schlafraum, wo eine nackte Matratze auf dem Boden liegt. Dazu holt er zuerst eine dicke Schlafunterlage und dann noch Kissen und eine schwere Decke.

Obwohl wir erst gerade gegessen haben, bringt er mir noch einmal ein kleines liebevoll zubereitetes Nachtessen.

Ich frage ihn noch, wann er morgens aufsteht und er sagt, dass er um 5.00 Uhr mit seinem Gebet anfange, ich könne kommen wann ich wolle. Gerne schlüpfe ich jetzt unter die Decke um mich wieder einmal richtig aufwärmen zu können und dann lässt es sich wunderbar schlafen!! DANKE

Dankbarkeit macht das Leben erst reich.

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