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Tagebucheintrag "Miyaneh-Zanjan"

Veröffentlicht am 26. April 2023

Der Sonnenschein weckt mich und ich kann mich wieder an herrlichem Sonnenwetter erfreuen. Es ist bereits so warm, dass ich eigentlich schon früh starten könnte, denn vor mir warten heute 130 Km und es gibt keine Stadt dazwischen.

Doch ich warte bis 8.00 Uhr, da gibt es Frühstück und ich gehe in den riesigen Speisesaal, wo locker 200 Personen rein passen. Zu meiner Enttäuschung ist nirgenswo ein Buffet zu sehen. Dann kommt ein Mann und stellt mir eine Kanne Tee, einen Teller mit Broten, dazu ein kleines Stück Käse und einen Butter mit Marmelade. Nicht gerade das was mich über die Distanz bringt, aber besser als gar nichts und so versuche ich den noch hart gefrorenen Butter zu streichen, was nur mit meinem warmen Daumen möglich ist.

Ich beeile mich hier weg zu kommen und habe mein Bike bereits startklar gemacht, die Taschen perfekt eingehängt. Es wird schön warm und bald kann ich die Jacke ausziehen. Jetzt ist es ein grosser Fluss dem ich folgen kann, als ich aber genau hinschaue stelle ich fest, dass mir das Wasser entgegen fliesst.

Also geht alles wieder bergauf, aber die 1-3% sind dabei erträglich. Ich bin total mit Bergen umgeben und denke mir, irgendwo muss ich über einen Pass. Dann geht es aber zwischen den Felsen durch und schliesslich durch einen Tunnel, was mir natürlich noch so echt ist.

Neben mir verläuft eine Eisenbahnlinie die hier mit einer gigantischen die Strasse und den Fluss überquert. Ich geniesse eine wunderschöne Berglandschaft und eine schöne Strasse.

Dann sehe ich eine gewaltige, alte Brücke, bei der der Mittelteil fehlt. In meinem Hotel hing ein Bild der Brücke über der Reception, das ich bei bezahlen bewundert hatte und jetzt fahre ich auf das fantastische Bauwerk zu.

Kurz darauf führt eine weitere Brücke über den Fluss und so kann ich die Sonnenseite aufnehemen und denke mir, wie doch alles vergänglich ist, auch wenn es noch so massiv gebaut ist.

Immer weiter hinauf durch ein weites offenes Tal, wo auch der Fluss richtig viel Platz hat.

Dann kommt mir tatsächlich ein langer Güterzug entgegen und zeigt mir, dass die Strecke doch befahren wird.

In der Ferne die typischen braunen abgerundeten Berge, die hier die Landschaft dominieren.

Der Wegweiser zeigt mir, dass ich bereits 35 Km hinter mir habe, aber es ist noch ein langer Weg vor mir.

Dabei bestaune ich die Bewässerungs Kanäle die perfekt angelegt sind und alle Felder durchfliessen

In der Ferne sehe ich den Gegenzug, der gerade am ranchieren ist, scheinbar gibt es doch noch Haltestellen, obschon nirgens ein Dorf zu sehen ist.

Immer weiter schraube ich den Fluss hoch und die Zeit vergeht im Flug. Ich vergleiche die Zeit und meine Distanz bis zum Sonnenuntergang und realisiere dass das knapp wird.

Noch 35 Kilometer als mein Vorderreifen immer weicher wird, auch das noch. Ich baue das Rad aus und ziehe den Reifen herunter, da hält ein Auto neben mir und der Fahrer sagt, dass er mich gesehen habe und jetzt umgedreht habe um mir zu helfen.

So pumpe ich den neuen Schlauch auf und er findet in meinem Reifen tatsächlich einen winzigen Dorn und pumpt mir den Reifen danach noch auf meinen erwünschten Luftdruck.

Das Rad wird zusammen eingebaut und dann holte er eine Thermoflasche mit heissem Tee. Auch dafür nehme ich mir gerne noch etwas Zeit und unterhalten uns zusammen über meine und seine Vorhaben.

Die Sonne wird flacher und mein Schatten eilt mir immer weiter voraus. Immer noch geht es leicht bergauf und meine Beine werden immer schwerer.

Noch 20 Kilometer und ich vergleiche im Kopf, das ist die Strecke von St. Gallen nach Bischofszell. Schnell wird es kälter und waren es am Mittag über 30 Grad geht es jetzt schnell auf 15 Grad und das ist noch nicht das Ende. Bald wird die Sonne untergehen, ich ziehe meine Jacke an und schalte mein Licht ein.

Endlich sehe ich die Stadt im dunkeln läuchten und stelle fest, das die Strasse noch einmal richtig ansteigt. 5% zeigt mein Navi an und ich bin so leer, dass ich alle 100 Meter anhalte muss, um mich noch einmal zu überwinden.

Dann bin ich oben und als einzige Unterkunft in der Nähe zeigt mir das Navi Hotel Asia an, alle andern noch mindestens 4 Km entfernt. Ich bin vielleicht glücklich, dass die ein freies Zimmer haben und ich hier in die Wärme darf. Ich bin so am schlottern, dass ich mich erst einmal unter der Decke aufwärmen muss. Noch eine Zeile zu schreiben ist unmöglich, das muss warten.

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