Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Mashhad - Teheran"

Veröffentlicht am 22. Mai 2023

Wenn ich jetzt bei Nacht reise, wechselt natürlich dabei das Datum. Ich bin heute am 22. Mai um 10.00 Uhr angekommen. Leider hat an meinem Sitzplatz der Ladestecker nicht funktioniert und ich muss zuerst meine Akkus aufladen. Dabei mache ich mich ein wenig schlau, wo die Realway Station ist und das berühmte Heiligtum für die Moslems.

Bald habe ich genug Power um mit Google Map den Bahnhof, der 10 Km von hier entfernt, diesmal direkt in der City liegt. Dort frage ich nach einem Ticket und mit dem 17.00 Uhr Zug wäre ich dabei. Ich kaufe mein Billett und habe jetzt ca. 4 Stunden um den berühmten "Holy Shrine" zu besuchen, und mit dem Rest der Zeit wäre auch ein feines Menu wieder einmal angesagt.

Mein Bike gebe ich in polizeiliche Obhut, was die erst nicht wollten, aber ich habe so nett gefragt und dann noch den Swissness Vorteil ausgespielt, da durfte ich es gleich neben der Kontrollkabine abstellen. Damit ist der Weg frei in die Heiligtümer. Ja und was ich hier vorfinde, nachdem ich die Schuhe ausgezogen habe und freien Eingang bekomme, verschlägt mir fast den Atem. Ich denke das was ich hier von der Moslemischen Welt anschauen darf ist mit dem Vatikan in Rom auf Augenhöhe. Es ist die Flächenmässig grösste Moschee der Welt.

Durch ein Tor hindurch und schon trete ich in einem neuen noch grösseren der 7 Innenhöfe ein. Dazwischen sind immer wieder lange Gänge mit tausenden kleinen silbernen Prisma und prunkvollen Leuchten, was unglaublich edel und mystisch auf mich wirkt, schon fast wie der Eingang zum Himmel. Was ich noch nicht gefunden habe ist die goldene Kuppel, das Sinnbild dieser Stadt, die in allen Reiseführern abgebildet ist.

Aber dann sehe ich diese schöne Perspektive in der Sonne glänzen und finde was mir aus allen anderen Blickwinkeln verborgen blieb. Überall wird gebetet und ich versuche dabei, niemanden zu stören und fühle, dass es auch für die Menschen hier ein unglaubliches Erlebnis ist, hierher zu pilgern, es kommen durchschnittlich jährlich 25 Millionen iranische und nicht iranische gläubige Schiiten.

Ich hole mir mein Bike bei den Sheriffs wieder ab und ziehe mir wieder Schuhe an. In den Gassen um diese Anlage finde ich eine schöne Garküche, die nicht nur Fleisch anbietet sondern auch viel verschiedene Gemüse und freue mich bald an einem feinen Kombi-Mittag-Nachtessen.

Ja und danach werden die Räder zum Bahnhof gerollt. Dort gibt es Check Inn Kontrolle wie bei uns am Flughafen, aber ich mit meinem Bike, das ist ein absolutes "no go" Die Kontolle verweist mich auf den Bahnhofmanager, ich stelle mein Bike vor dem Kontrollband ab und gehe zum Manager.

Nach ein wenig Smalltalk stellt er mir eine Bewilligung aus und ich kann mein Bike hereinholen. Das selbe Spiel noch einmal bei Absperrung für die Ticketkontrolle, auch hier erhalte ich nach ein paar Erklärungen, was ich mache und woher ich komme grünes Licht und erst noch eine Empfehlung hinten auf meinem Ticket für den Kondukteur, dass er mir einen Platz für mein Bike zur Verfügung stellt.

Es ist ein wunderschöner Zug mit 4 Bett Abteils und vielen Goldverzierungen an Wänden und Decken. Für jeden Passagier gibt es neue Schlarpen, Mineralwasser und ein Nessesair mit Zahnbürste,, Zahnpasta, Mundspray dazu eine Maske und ein Schuhlöffel. Kaum ist der Zug angefahren wird Tee serviert mit einem feinen Kecks dazu. Ja das lässt dann schon wieder richtige Schah Stimmung aufkommen.

Schon wieder klopft es an der Türe, es kommt noch ein unerwartetes High Light, ein riesiges Sandwich mit einer kleinen Cola Flasche und was hat mich das Ticket für diesen Luxuszug gekostet? Irgend um die 8 Franken und von Mashad nach Teheran sind es immerhin schlappe 900 Kilometer. Achtung, so könnte mir noch das Velofahren abgewöhnt werden !!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert