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Tagebucheintrag "Khomeyn - Mahallat-Deliyan"

Veröffentlicht am 4. Mai 2023

Ein supergutes Frühstück, mit 4 verschiedenen warmen Speisen, Gemüsestücken und dazu noch die süssen Sachen mit Honig und der Karotten Marmelade, die es mir so angetan hat, stärken mich für ein neues Teilstück. Dabei gehe ich wenn möglich immer schon um 7.00 Uhr in den Speisesaal um auch frühzeitig los zu fahren.

Aber schon beim nächsten grossen Kreisel, wo alle Ausfahrtstrassen zusammen kommen, werde ich wieder von einem Auto angehalten, wo mich ein netter Fahrer alles mögliche von mir wissen möchte. Auf seinem Knie sitzt seine Tochter Anita, die er mir voller Stolz auch vorstellen will und natürlich ein Bild von uns ist fast schon ein muss.

Dabei ziehen wir einen weiteren Interessenten, der mit einem Bike zu uns fährt. Oh Cube Bike from Germany staunt er und zeigt auf sein Bike, er hat auch ein Cube. Natürlich will auch er auf ein Bild und kommt nicht aus dem Staunen und vor allem aus dem "lavern", von dem ich eh nichts verstehe.

Dann begleitet er mich ein Stück bis zur nächsten Abzweigung und da kommt der Mann mit Anita und achtet aufmerksam, ob ich die richtige Ausfahrt packe. Für dir nächste Gerade hänge ich mich an sein Auto und er sagt mir dabei, dass ich unbedingt die wunderschöne Blumenstadt Mahallat besuchen solle, liege fast an meinem Weg.

Bin jetzt aus der Stadt und fahre durch die weiten Ebenen, bis wieder eine Steigung über den Berg meinen Griff zum Schalthebel fordert. Ich darf mir Zeit lassen und möchte meinen Motor ja nicht überhitzen. In der kurzen Abfahrt sehe ich am rechten Bergrand immer wieder Mienen an denen gearbeitet wird. Mein Freund Ramin hat mir ja in Täbriz erklärt, der Iran sei ein reiches Land mit Öl, Gas und eben den vielen Mienen, was die da wohl für Schätze finden?

Dabei kommt mir der Refrain des wunderschönen Country Song von Kenny Rogers in den Sinn 
von der Suche nach Liebe und Glück
If you wanna find gold.......................................go looking in the mountains
If you wanna find silver.....................................go digging in stones
If you wanna finde heaven....................................go reading in the Bible
If you wanna find love.......................................go lookinh at home


  

Der Abzweiger nach Mahallat ist vor mir, eine Nebenstrasse die aber auch an mein Ziel nach Delijan führt und ich entscheide mich für die Empfehlung meines Freundes von heute Morgen, was mich erst einmal 150 Meter anstieg kostet.

Dabei liegt wieder ein toter Freund am Strassenrad, vielleicht wollte er in seiner Selbstüberschätzung das Auto oder den Lasti auffressen und musste mit seinem Leben dafür bezahlen. Von diesen Vierbeinern hat es wirklich viele, die meisten gelangweilt aber friedlich. Manchmal klefft mir einer nach, aber dann kann ich ihn mit einem Spritzer Wasser aus meinem Bidon erschrecken und die Show ist damit zu Ende.

Mahallat ist wirklich eine grüne Oase und mit dem Anblick der Blumenparks hat sich die Mühe schon gelohnt. Es ist 25 Grad warm und ich bin immer noch langarm unterwegs, weil ich mir die Armen schon einmal verbrannt habe, will ich sie vorläufig noch schonen. Trinken ist dabei angesagt, aber immer nur Wasser.

Schon hunderte mal bin ich an diesen Melonenlasti vorbeigefahren, aber diesmal nicht. Ich wähle eine kleine aber reife Wassermelone aus, die der Chef mit seinem anklopfen daran erkennt, dass sie reif und süss ist. Er schneidet mir ein Stück heraus und zeigt auf ein Polster, wo ich mich damit hinsetzen kann und geniessen.

Da ist soviel Wasser aber auch Süsse und Vitamine drin und ich lasse mir Zeit für den Genuss. Wenn keine Kunden da sind setzt sich der Chef zu mir und mit dem Translater können wir uns etwas unterhalten. Er bewundert mich, was ich mache und findet es so cool, dass er mir die Melone schenkt. Die halbe habe ich genossen die andere Hälfte packt er mir ein, die ist aber immer noch so schwer, dass die Tasche richtig schief hängt.

Nun packe ich noch den Rest meiner Strecke, an deren Berge überall Steinblöcke abgebaut werden. So irgendwie müssen die Berge nach dem Bau der Pyramiden ausgesehen haben. Entlang der Strasse sind die Fabriken, welche die Steine weiter verarbeiten.

Am Stadtrand gebe ich wieder die Hotelsuche ein und lass mich von meinem Navi hinführen. Platz hat es hier scheinbar immer, ich bin eher einer der seltenen Gäste, die hier ankommen und ich verwende nie einen Booking oder so etwas.

Auch Delijan hätte viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber ich bin für heute bedient, nimm eine Dusche und finde an der Strasse bald einen feinen Znacht. Schon ist es dunkel und frisch geworden und bald bin ich unter der Decke.

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