Bei der Planung meiner Tour, habe ich die gesamte Strecke in 2 Blöcke eingeteilt. Heute werde ich den ersten Block mit gut der Hälfte der Distanz von 1750 Km von Istanbul nach Antalya erreichen.

Wegen der Unsicherheiten mit Corona blieb ein Zusammenreffen mit Nella lange nur ein Wunschdenken. Erst vor 4 Tagen hat sie ein Last Minute Angebot genutzt und eine Woche in Side gebucht.

Meine Tagesziele plane ich normalerweise nicht verbindlich, damit ich die Freiheit habe, zu bleiben wo es mir gefällt. Dabei muss ich natürlich schon darauf achten, dass ich einen grösseren Ort mit Übernachtungsmöglichkeit erreiche.

Heute aber war für mich der Plan schon gegeben, die fehlenden 60 Km nach Antalya und noch einmal 60 Km über das Ziel hinaus nach Side.

Weil ich gestern so spät und so müde im Hotel ankam, verschob ich das Schreiben des Tagesberichts auf den frühen Morgen. Dabei hörte ich den Regen niedergehen, den Nella mir aus dem Wetterradar angekündigt hat. Aber das war mir egal, ich fahre heute nach Side.

Im Hotel war kein Frühstück inbegriffen, so kann ich frei entscheiden, wann ich starten will. Da ich aber gestern doch einiges erleben durfte, brauchte ich doch einige Zeit, bis alle meine Gedanken nieder geschrieben waren.

So war es dann doch nicht der frühe Start, den ich mir vorgenommen habe, dafür regnete es nicht mehr und die Sicht auf die Berge versprach richtiges schönes Bergwetter.

Bei der Suche aus der Ausfahrt von Kemer, lernte ich die Stadt noch etwas näher kennen, kam dabei noch am Hafen vorbei. Auch hier bestes Segelwetter und damit auch für mich ideales Velowetter, also auf die Plätze, fertig, los!

Los, ohne Frühstück! Ich wollte erst einmal ein Stück fahren und mich erst unterwegs bei aufkommendem Hungergefühl verpflegen. -Heute aber ohne grosse Auswahl -

So begnüge ich mich mit einem Ayran Drink und frischem Gebäck auf der Mauer vor einem Laden und freue mich auf heute Abend mit Nella ein wundervolles Abendessen im Dream World Hill zu geniessen. So fahre ich auch zügig weiter bis sich die Küste der türkischen Riviera am Horizont ausmachen lässt!

Antalia liegt dabei ganz in der westlichen Ecke und wird jetzt nach der Durchfahrt durch einige Tunnels, ebenfalls sichtbar. Meine Strasse , immer diese D-400 führt mich dabei über 10 Kilometer durch die Stadt.

Natürlich etwas ausserhalb der Flughafens, wo die vielen Touristen landen und starten um von hier aus zu den vielen berühmten Ferienorte und unzähligen Hotels verteilt zu werden. Davon hängen wiederum tausende von Geschäften und Mitarbeiter ab, denen es hier vor allem seit Corona nicht mehr wirklich gut geht.

Noch 50 Kilometer bis zu Nella, das treibt mich an, aber ein harter Gegenwind bremst mich dabei und lässt mich ganz schön schmoren. Aus einer Tankstelle heraus sehe ich zwei Velofahrer starten und ich gebe alles, um an sie heran zu fahren. Die könnten mir doch zu etwas Windschatten verhelfen.

Ich schaffe es, an sie heran zu fahren und muss dann etwas schmunzeln, ab der Verpflegung, die sie hinter sich her führen. Der eine scheint der Früchte Liebhaber, der Andere bevorzugt einen Pfünder Brot.

Doch eine grosse Hilfe waren die Beiden nicht wirklich, denn die fahren so unregelmässig wie eine Handorgel. Einmal ziehen sie davon, dann lassen sie wieder die Beine hängen.

Die Richtung entlang der Küste ist zwar klar, trotzdem ging die Strecke auf meinem Navi in Antalya zu Ende und ich gebe Side und das Hotel ein um bald bei Nella anzukommen.

Bei einem Blick Richtung der Berge, glaube ich einen Moment, die alte Thurbrücke von Bischofszell zu erkennen, aber vielleicht bin ich doch schon ein wenig müde!

Wie erhofft kam ich heute mit Sonnenlicht und rechtzeitig zum Nachtessen im Dream World Hill Hotel an, wo mich Nella am Eingang schon sehnlichst erwartet.

Obwohl ich stinke wie ein Eber, umarmen wir uns und freuen uns an unserem Wiedersehen. Ich bin zwar müde aber gesund und mit vielen unvergesslichen Erlebnissen im Herzen hier angekommen.

Wir freuen uns an unserem Wiedersehen seit über 3 Wochen und werden das entsprechend hier geniessen können. Ich schätze die Toleranz und das Vertrauen das mir Nella entgegen bringt, damit ich solche Abenteuer für mich erleben darf.

Wir haben uns das Ja Wort am 1. August 1991 zum 700 Nationalfeiertag gegeben, heute feiern wir unser Wiedersehen am Türkischen Nationalfeiertag und das ganze Hotel ist geschmückt wie an einer Hochzeit.

Sauber und wohlriechend bin ich um 19.oo Uhr bereit, ein feines Nachtessen aus der riesigen Auswahl mit ihr zu geniessen. Was für ein schönes Erlebnis!

Das kommt doch der Gedanke an ein "Haapy End"aus dem Märchen von 1000+1 Nacht!

Aber nein, das ist kein Märchen das ist die freudige Realität zum Anfassen. ein wunderschönes Zusammentreffen...

...und die Geschichte geht weiter. Im "Dream World Hill Hotel" dürfen wir uns eine Woche verwöhnen lassen mit feinstem Essen aus dem Morgenland, mit Hamam Schaumbädern, mit Orientalischer Massagen, mit Sonne und Meer...

!Hier dürfen wir unseren Traum erleben!

Aus diesem Grund folgt nun eine 7 Tage Sendepause auf diesem Kanal. Am Mittwoch 4.November fliegt Nella zurück in die Schweiz und ich starte zur zweiten Halbzeit Richtung Osten zu neuen Erlebnissen.