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Tagebucheintrag "Istanbul die einzige Stadt auf 2 Kontinenten"

Veröffentlicht am 18. April 2023

Istanbul hat auch 2 grosse Flughäfen, der riesige International Airport ist die Drehscheibe für weltweite Anschlussflüge und liegt in Europa, der etwas kleinere liegt in Asien wird meist von Pegasus für Inlandflüge und für benachbarte Länder so wie auch die Schweiz benützt.

Nur 5 Minuten von meinem Hotel liegt die Metro Station, die gerade vor 2 Monaten eröffnet wurde. Auf meinem 2. Tour Abschnitt von Istanbul durch die Türkei bin ich mit der Fähre von Europa nach Asien übergesetzt, als Rennfahrer führte die Türkei-Rundfahrt in der 1. Etappe über die berühmte Europa Hängebrücke, die sonst für Velofahrer tabu ist, und heute fahre ich mit der Metro easy unter dem Bosporus von Asien nach Europa durch.

Mein Ziel war einmal mehr der Taksim Platz, wo vor Jahren die blutige Revolution abgewürgt wurde. Dort werde ich meinen Freund Milad treffen, der Türkisch-Iranischer Doppelbürger ist. Er arbeitet dort neu in einem grossen spanischen Hotel an der Rezeption. Ich habe ihn bei meiner Ankunft von Birwinken nach Istanbul im Hotel Elanaz kennen gelernt. Das ist dort so zentral zu so vielen Sehenswürdigkeiten gelegen. Dort haben wir zusammen die Pläne für die Fortsetzung meiner Seidenstrasse durch den Iran und seinen "must see" geschmiedet.

Ein herzliches Treffen im Caffe Nero, gleich neben seinem Hotel und jetzt kann ich ihn alles fragen, was ich noch für den Iran wissen möchte. Zum Beispiel wie ich Morgens um 3 Uhr in die Stadt und zum Hotel komme, oder ob ich noch einen Bart wachsen lassen soll, damit ich dort in die einheimische Gesellschaft passe.

Wir geniessen zusammen die milde Frühlingssonne mit einer heissen Schokolade, und danach schickt mir Milad eine Liste von seinen Freunden und Verwandten, die überall an meiner Strecke liegen, das ist fast schon wie eine Vorsorgeversicherung.

Später fahren wir noch ein Stück gemeinsam mit der Metro bis ich in Richtung Flughafen umsteigen muss. Bei der vorletzten Station muss ich mein Bike noch im Hotel abholen und fahre damit bis zur Zollkontrolle im Flughafen ohne lästiges herumschleppen.

Dort soll ich es durch den Röntgentunnel schicken, aber der Sattel ist zu hoch und es geht nicht durch. Mit lautem Piepsen geht es durch die Personenkontrolle und 2 Security erklären mir, dass ich hier 5 Min warten soll, sie möchten das ganze Bike durch den Oversize Tunnel schicken. Ich montiere meinen Gürtel und meine Uhr wieder um mich und schon kommen sie wieder zurück. In meinem Satteltasche haben sie das schöne Schweizer Sackmesser gesehen, das ich ihnen zeigen muss, dann ist alles OK. Wenn die wüsten, dass in meiner Sattelstütze ein mehrfaches ihres Salär steckt!

Ja und jetzt darf ich das Bike doch noch zerkleinern und in die Velotasche stecken. Es ist mit dem Gepäck genau 20 Kilo schwer, den Rest mit Elektronik etc. trage ich im Handgepäck bei mir. Ich habe die 20 Kg Gepäck zusätzlich gekauft, aber im Gegensatz zum Einchecken in Zürich wird das hier nicht akzeptiert da dies ein Bike ist und muss noch einmal 60 Euro aufzahlen.

Vor mir sehe ich noch einen Mann, der ein Bike aufgeben will und einen Helm an seinem Rucksack hängen hat. Ich quatsche ihn an und er erklärt er sei Russe. Ja eben auch ein Biker und ein Mensch wie du und ich. In so einer Situation kommt mir immer die Aussage von unserem Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser in den Sinn: Wir sind eine grosse Menschheitsfamilie und haben doch eigentlich alle die gleichen Bedürfnisse....warum schlagen wir einander den Schädel ein.

Ich stelle meine Biketasche neben seine auf den Speergutwagen, dann verabschieden wir uns. Mitternacht rückt näher und ich gehe zu meinem Gate. Pünktlich 23.55 Uhr startet die Pegasus Boing 380 Richtung Iran.

GUTE NACHT

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