Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Heute gehts an die Front"

Veröffentlicht am 12. April 2024

Mit Front meine ich Grenze, genauer, der Übergang von Usbekistan, denn hier ist eigentlich der Startpunkt für meine diesjährige Tour. Bis dahin sind es heute rund 35 Kilometer, die mir ungewöhnlich lang vorkommen.

Das mag darin liegen, dass dahin kaum Autos fahren und wenn sind es grosse rumpelnde Sattelschlepper. Es bestätigt sich für mich immer mehr, dass es hier nicht zu einem Sehnsuchtsort geht und meine Entscheidung das Land auszulassen, schon richtig war.

Wenigstens habe ich Platz genug um den vielen Löchern auszuweichen.

Die Anzeige sagt mir, dass ich jetzt auf der Zielgeraden angekommen bin auf der die Lastwagen sich die angezeigten 2 Kilometer stauen.

Ich fahre an der geschlossenen Kolonne vorbei und so komme ich vor den eisernen Vorhang, total zugesperrt. Ich schaue zu, wie für jeden einzelnen LKW das Tor aufgemacht und gleich wieder zu geschlossen wird.

Als ich ein Foto schiessen möchte , rufen mir ein paar Männer zu, dass das Fotografieren hier streng verboten ist. Dann gibt mir aber einer den Typ, ich soll doch auf die andere Seite abdrücken und dabei die Selfiekamera einschalten. Danke für den Wink, so habe ich das Ding noch nie eingesetzt!!

Später lasse ich das Ganze einmal auf mich wirken und denke daran, wieviel Zeit hier die LKW verblöden, was das für Kosten verursacht, vielleicht Frischware, die verdirbt und zu spät ankommt...und wozu das alles?

Darüber hinaus kommt aber doch Freude auf, auch dieses Land, wenn auch nur über den Zaun hinaus gesehen zu haben. Auch dort gibt es Menschen, die das ihre Heimat nennen...

Einige der Männer die vor dem Zoll herumhängen fragen mich, ob ich nach Turkmenistan weiter fahre... und wenn ich sie dabei frage, ob das gut sei, rümpfen sie die Nase, also deute ich ihnen an, dass ich hier umdrehe, was mit einem Daumen hoch quittiert wird.

Danach gehe ich zum gemütlichen Teil über und mach erst mal Pause, Die Oma lädt mich ein, auf ihre Bank zu sitzen und bietet mir eine Art Omelette mit Spinat oder mit Würstchen drin an. Hat sie super gemacht und dazu gibt es wie immer heissen Tee.

Während ich so gemütlich hier sitze habe ich gleich die Rückfahrt nach Bukhara organisiert. Mit einem Privattaxi, der in seinem Chevrolet schön Platz für mein Bike hat, trete ich bald meine Rückreise an. Für die gut 100 Kilometer will er 25 Euro was es mir Wert ist, denn die gleiche Strecke möchte ich jetzt nicht noch einmal mit dem Bike zurücklegen. Dafür spare ich mir die Kräfte für Morgen, wenn es dann wieder in die richtige Richtung nach Osten losgeht!

Dasbi

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