Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Finike - Kemer"

Veröffentlicht am 30. Oktober 2020

Das mit der schönen Aussicht für das Frühstück hat sich heute Morgen um 7.30 Uhr mehr als erfüllt.

Die Sonne ist eben aufgegangen und ich kann mich mit einer herrlichem Auswahl an Speisen an ihr aufwärmen lassen.

Zuerst esse ich immer einen Teller mit frischen Früchten, Gemüse Käse und Eier und danach kommt der süsse Teil mit Brot, Butter, Honig und Konfitüre

Heute war die Konfitüren in offenen Schüsseln a la Grossmutters Art. Da gab es Kirchen und vor allem Feigenaufstrich mit ganzen Fruchtstücken, das war der absolute Hammer.

Ich lass mir eine Stunde Zeit das alles zu geniessen danach laufe ich 2 Etagen die Treppe hinunter und freue mich an diesen zwei wunderschönen Wandbilder.

Meine Strassen wie ich sie hier täglich erlebe.

Einen Stock tiefer dieses Segelschiff zum Greifen nahe.

Jetzt möchte ich aber auch auslaufen, denn ich habe heute viel vor und freue mich jetzt schon auf das grosse High Light!

Denn heute fliegt Nella von Zürich nach Antalya und kommt mich besuchen. Sie hat ein Hotel in Side gebucht, das liegt 60 Kilometer östlich von Antalya.

Das werde ich zwar heute nicht mehr schaffen, aber ich möchte so weit wie möglich an Antalya herankommen. Das verschafft mir doch einen extra Power, wenn nicht gar Flügel!

Also los Richtung Osten entlang dem Meer. Aber nur für kurze Zeit, dann verlasse ich die Hauptstrasse D-400 erst noch einmal Richtung Berge.

So komme ich direkt am Stadion von Limyra vorbei, von der Strasse aus kann ich diese Bilder aufnehmen, muss teilweise nicht einmal vom Bike absteigen.

Auf der anderen Strassenseite die Stadt mit Mauern..

Bei der nächsten Steigung diese Gräber, die direkt bis am den Strassenrand liegen.

Auf schmalen und gewundenen Wegen geht es durch grosse Obstplantagen. Dort lasse ich mich von den Orangen, die hier tonnenweise am Boden liegen verführen.

Mit meinem Sackmesser schneide ich die Beulen der Orangen heraus und geniesse ein paar wirklich reife und damit zuckersüsse Früchte.

Mittag ist schon wieder vorbei. Ich bin hier auf der Ebene gut vorangekommen. Jetzt aber kommen wieder die lustigen Berge. Der erste gleich mal von Null auf 350 Meter.

Und später kommt das Auf und Nieder und immer wieder, keine Spur mehr von Flachetappe dem Meer entlang.

Jetzt kommt dieser Abzweiger zu einer weiteren hystorischen Stätte. Der Name ist hier Pflicht und der Mythos "Olympos" für mich viel zu gross, um hier einfach vorbei zu fahren.

Da nehme ich den Umweg von ein paar Extrakilometer gerne in Kauf und fahre durch einige wuchtige Felsformationen.

Hier herrscht richtige Goldgräber Stimmung und auf dem letzten Kilometer der Zufahrt bis in die antike Stadt wird von Hotel, Bars und Fresskneipen bis Velovermietung, Tauschulen oder Trekkingtouren alles angeboten.

Ich fahre durch, ich habe ja mein Bike und meine Touren und mach mich auf nach Olympos.

Das ist eine langgezogene Stadt an einem Fluss gelegen.

Eingebettet von riesigen Bergen

Vieles ist heute noch wie in einem Urwald verborgen.

Aber auch mit wuchtigen Bauten in den Felsen.

Und erstmals mit direktem Zugang zum Meer, bzw zur Beach.

Bei dieser Gelegenheit ziehe ich natürlich meine Schuhe aus und gönne mir eine kleine Abkühlung.

Gibt so eine tolle Perspektive der Küste und auf die kleinen Bauten hinten am Strand.

Olympos hat mich wieder vollends fasziniert und erst bei den letzten Aufnahmen merke ich, dass die Sonne sich bereits hinter den Bergen verabschiedet.

Für den weiteren Verlauf meiner Strecke schreibt Gustav im Road Buch, jetzt wird es abenteuerlich mit Naturstrasse und schieben ist angesagt.

Damit meint er, entlang dem Sandstrand, wo ich vor einer Stunde diese Bilder gemacht habe, da ist weder Weg noch Steg und mit meinem Bike und Gepäck kein durchkommen. So fahre ich die 3 Kilometer zurück bis zur Abzweigung, dann Richtung Kemer und Antalya.

Ich kann dabei gerade etwas Anlauf holen und sehe die Strasse in die Berge aufsteigen. Einen Aus oder Übergang aus der dämmernden Berglandschaft ist nirgends in Sicht.

Nach 200 Meter Aufstieg frage ich an einer Kneipe die Chefin nach dem Weg. Da höre ich aus den Bäumen nebenan eine Stimme, wo ihr Mann gerade Trauben erntet. Auf Deutsch erklärt er mir, alles hoch fahren bis auf die Hauptstrasse und dann rechts.

Obwohl er hier die Trauben verkauft und grosse Kübel damit gefüllt sind, schenkt mir die Frau ein grossen Zweig mit den süssen Früchten, das ist Extraenergie für den Berg hoch, ruft er mir, kaum sichtbar im dichten Baum oben.

Danke, die kann ich gut gebrauchen denn es geht gleich noch einmal 200 Meter steil hinauf.

Ab jetzt begleitet mich der Mond, aber als ich endlich oben in die Hauptstrasse, wieder die D-400 einbiege muss ich zwingend mein Licht einschalten, Im Aufstieg ohne jeglichen Verkehr war ich für mich ganz alleine, da habe ich den Akku noch gespart. Wer weiss was mich noch erwartet?

Ich verziehe mich auf dem Pannenstreifen und fahre erstmals wieder einige Kilometer den Berg hinunter. Bei der ersten langen Gegensteigung kommt eine 10 Km lange Neubaustrecke, die für den Verkehr noch gesperrt ist, genau richtig, so habe ich die ganze Doppelspurige Strasse für mich alleine!

Einmal geht aber auch das zu Ende und vor mir ein Kieshaufen der das Ende der Baustelle markiert. Ich steige mit meinem Bike darüber und lande dabei auf der alten Strasse mit Gegenverkehr.

Voll konzentriert fahre ich auf dem schmalen Pannenstreifen. -Manchmal liegt noch Kies- Endlich steht wieder einmal eine Infotafel, noch 18 Km nach Kemer.

Aber bereits nach 3 weiteren Kilometer kommt eine Ausfahrt nach Phaselis. Da gehe ich hin ist ja nur einen Kilometer und fahre ab der D-400

Grosse Enttäuschung als zum Eingang der antiken Stadt komme, wird gerade ein grosses Eisentor geschlossen. Ist ja auch schon 20.00 Uhr und stockdunkel. Kein High Light wie in Olympos, kein Hotel, keine Beiz, keine Läden, Niet!

Alles wieder zurück auf die restlichen 15 Km und auf dem Ritt durch die Nacht ruft mich Nella an. Hallo wo bist du, ich bin gut im Hotel angekommen.

Ja, ich bin noch unterwegs, bin aber auf der Zielgeraden, es sind noch 5 Km bis Kemer.

Die Ausfahrt kommt und es geht hinunter ins Stadtzentrum. Jetzt wird es wieder leuchtend hell und hier ist wirklich der Bär los.

Glanzvolle Geschäfte so weit das Auge reicht! Ich fahre durch die abgesperrte Fussgänger Zone, werfe meinen Blick in die Seitenstrassen und schon habe ich mein Hotel gefunden. Danke und gute Nacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert