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Tagebucheintrag "Esfahan - Shareza"

Veröffentlicht am 11. Mai 2023

Noch einmal das feine Frühstück im Hotel an der Brücke geniessen dann ruft mich die neue Herausforderung nach Shiraz. Rund 450 Km die ich mir sorgfältig einteilen muss, denn die Distanzen zwischen den Städten und damit zu den Hotels bestimmen meinen Tourenplan.

Zuerst muss ich hier in Esfahan aber den Ausgang finden zur Ausfallstrasse nach Shiraz. Ohne mein Navi, ist zwar ein wenig aufwendiger, aber ich bin noch aus der Generation die das noch nicht zur Verfügung hatte und trotzdem am Ziel angekommen sind.

Noch um diesen schönen Brunnen herum und dann sehe ich den langen Anstieg, ich bin auf dem richtigen Weg. Zur Sicherheit poste ich noch einmal eine grosse Wasserflasche, denn viele Läden werde ich hier entlang der Strecke nicht mehr antreffen.

Jetzt fahre ich schon ein paar Kilometer an einer Mauer mit Stacheldraht und Wachtürmen vorbei und denke was dahinter wohl abgeht. Dann sehe ich eine lange Steigung vor mir und weil die Strasse hier keinen Pannenstreifen für mich hat, halte ich auf einem Platz der die Einfahrt zu dieser Festung ist an und verpflege mich.

Geht nicht lange, kommen auch schon 2 Soldaten zu mir hin und fragen mich freundlich, woher und wohin. Die Jungs sind beeindruckt von mir und bieten mir an, ich könne Wasser und Toilette benutzen. Danke ist alles o.k. aber ich habe eine Frage, ist das ein Gefägnis oder eine militärische Einrichtung. Ja, das ist unsere Kaserne und Übungsareal und dann gehen die beiden zurück und veraschieden sich herzlich.

Die Steigung ruft und voll konzentriert fahre ich auf der Strassenkante den Berg hoch, spüre die Lastwagen ganz nahe, wenn sich gerade zwei der Brummer überholen und nicht gegen links ausweichen können. Aber das kenne ich ja noch aus dem Peleton wo wir ja auch Ellbogen an Ellbogen in der Spur bleiben mussten, sonst.....

Es ist Mittag und Topfeben zieht sich mein Weg über die Hochebene. Es ist wieder mal ein Päuslein angesagt, aber hier draussen gibt es nichts das Schatten spendet, schon gar nich wennn die Sonne senkrecht über dir steht.

Ja das ist halt hier die Landschaft und ihre Spielregeln und mit denen musst hier klarkommen. Also weiter und nach 60 Km komme ich an einem Stahlwerk vorbei, hier sind ein paar Bäume bei der Einfahrt und da bleibe ich für eine Stunde. Ich rufe Nella an denn sie fährt demnächst zur Abdankung von meinem Freund Fredy Indermauer, zwar weit weg von der Kirche in Gossau sind aber meine Gedanken bei ihm.

Er hat mich auf nubatour.ch immer mitverfolgt und mich humorvoll den "Wahnsinnigen" genannt, was ich da draussen alles erlebe. Einen Tag vor meinem Abflug haben wir noch telefoniert, jetzt hat er seine letzte Reise angetreten. Am Tag seines Abschieds fand ich in einem Park diese Flügel, habe mich damit verbunden und mit mit meinem Gedanken mit ihm geflogen....

Die Ausfahrt nach Shareza kommt und bald habe ich ein kleines aber ganz besonderes Hotel gefunden, Eine Anlage mit einem grossen Innenhof, fast wie in einem Kloster. Mein Zimmer ist dreimal die Eins, was für mich die Bestnote bedeutet.

Es sind kaum Gäste hier und auf meinem Zimmer endecke ich eine Speisekarte. Dann frage ich ungläubisch nach derm Restaurant und erhalte unverhofft gute Nachricht und werde zum Speisesaal begleitet.

Hier haben sicher 100 Gäste Platz, aber ich bin alleine hier! Eine Frau sieht mich von der Küche aus, kommt sofort zu mir und hält mir eine Speisekarte hin. Dann machts sie mir gleich eine Empfehlung und hält den Finger auf die Schrift, die ich nicht lesen kann. Aber zum Glück ist es nebenan auch für mich lesbar und ich bestelle ein Chicken Menü, darf ihr in die Küche folgen und dort erklärt sie mir die Zutaten die ich wählen kann.

Ich setze mich in die Teppichlage und kaum 5 Min später ist mein Nachtessen zu meinen Füssen. Im zweiten Anlauf kommt sie mit Salat und Getränken. Das ganze schmeckt mir so lecker, dass ich alle Teller sauber leer gegessen, ihr in die Küche zurück gebe und trotzdem super durchgeschlafen habe.

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