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Tagebucheintrag "Bis ans Ende von Usbekistan"

Veröffentlicht am 26. April 2024

Ich habe super geschlafen und mein Ziel für heute ist es bis ans Ende von Usbekistan zu kommen und dann in Tadschikistan einzureisen.

Ich komme gut voran, bis mich in einer kleinen Stadt ein Auto überholt und der Fahrer zuruft, woher ich komme und als ich ihm "Switzaria" streckt er den Daumen hoch und deutet mir gleich an, ich soll zu ihm nach Hause kommen, es sei nur 2 Kilometer von hier.

Ich halte mich an seiner offenen Fensterscheibe und er zieht mich, sehr zu Freude seiner Kinder und seiner Frau, die mich keinen Augenblick aus ihren Augen liessen. mit 60 Km vor sein Haus.

Dort mir der Rest der Familie vorgestellt, dazu seine Schafe und die nette Umgebung mit viel Wiese und einigen Obstbäumen. Kurz darauf war schon essen angesagt und ich durfte mich in Liegeposition am Essen beteiligen.

Mit dem Translator unterhielten wir uns und Hassan lud mich ein, die Nacht zu bleiben. Doch das war mir jetzt schon noch zu früh und sagte ihm, dass ich weiter möchte. Dann bot er mir an, dass er mich bis zur Grenze Usbekistan-Tadschikistan fahren würde oder als Alternative Tadschikistan sogar umfahren würde, damit ich dort erst gar nicht einreisen müsse.

Bevor ich starte muss ich noch einmal aufs WC, wo ich ganz genau zielen muss um die Bretter nicht nass zu machen, danach erwartet mich Mama bereits mit dem Wasserkrug, um mich zu reinigen.

Ich bedankte mich noch einmal für das feine Essen, wollte nun aber an meinem Plan festhalten und so steige ich wieder aufs Bike, allerdings jetzt schon gut 2 Stunden mit Verspätung. Aber was solls, ich bin hier um Land und Leute kennen zu lernen und da zu bleiben wo es mir gefällt...und das war doch wieder ein schönes Erlebnis.

Ich musste Hasan aber versprechen, das ich ihm eine Nachricht gebe, ob ich die Grenze passieren kann oder nicht.

Immer Richtung Osten und schon lange erwarte ich eigentlich die Grenze, denn gestern hat mir der Mann im Sportstadion erklärt, Tadschikistan sei nur 4 Km von hier und die Studenten sagten mir heute Morgen es seien 16 Kilometer. Aber das war wohl einfach bis zur Grenze nicht zum Grenzübergang, zu dem ich nun schon 60 Kilometer hinfahre.

Aber dieses schöne Kunstwerk in 3D beruhigt mich, dass ich immerhin auf der alten Seidenstrasse unterwegs bin.

Bei dieser Verengung denke ich wirklich, es könnte der Zoll kommen, aber es war wieder nur die Pforte für ein riesiges Flussstauwehr.

Also weiter, vorbei an diesem gewaltigen Zement Werk und vielen anderen alten Industriekomplexen, das sind wohl Kohlekraftwerke, aber alles hinter riesigen Mauern und damit nicht zum fotografieren.

Ja und einmal musste er dann ja kommen, der ominöse Zoll nach Tadschikistan. Beim Anblick dieses Chaos verschlug es mir fast den Atem. Da waren die Fahrzeuge so eng ineinander verschachtelt, dass ich selbst mit dem Bike keine Chance hatte nach vorne an den eisernen Zaun zu kommen.

Die wartenden Chauffeure sahen mich verwundert an und fragten mich, woher ich komme und als ich ihnen meinen Pass zeigte, kreuzten sie die Arme um anzudeuten das ich hier nicht durchkomme.

Damit gab ich mich aber nicht zufrieden und kämpfte mich neben der Strasse auf einer Wiese nach vorne bis ans Gitter. Dort deutete mir, auch einer der wartenden Fahrer, ich soll es bei diesem Beamten versuchen.

Ich gab ihm den Pass aber nach einer kurzen Abklärung bekomme ich die Antwort. Dies ist nur ein Übergang für "Local People" also nicht für mich. Ich müsse einen Internationalen Übergang benutzen und der Nächte sei 40 Kilometer weit von hier!!

Das war aber jetzt schon ein dicker Hund vor die Füsse, ich kenne vom Fliegen International oder Domestic Flights, aber das der Zoll auch noch so unterschieden wird, das ist ganz neu und auch auf keiner Karte vermerkt!!

Aber was solls, ich muss den Treffer hinnehmen und mich zurück durch das Chaos in die nächste Stadt nach Bekobod kämpfen. Damit ich das Projekt Zollübertritt zwangsläufig auf Morgen verschoben und da es schon langsam dämmert, mache ich mich auf die Hotelsuche.

Mein Navy führt mich nach 1.5 Km ans Hotel Beck, wo ich aber keinen Eingang finde. Auf einer Bank, höre ich 3 Männer in Englisch miteinander sprechen und als sie eine Pause einlegen, frage ich sie, ob das da kein Hotel sei. Sie erklären mir, dass der Eingang um das Haus sei, ich den Lift in den 2 Stock nehmen soll, aber das Hotel sei meist ausgebucht, ja und so war es leider auch. Aber einer gab mir noch einen Typ, wo ich es auf der anderen Seite des Flusses versuchen soll.

Nach der Brücke komm ich an einen grossen Kreisel und sah dort einen Polizist, den ich nach dem Hotel frage. Der steigt sofort in sein Auto und fährt mir voraus und führt mich direkt zum Ziel. Kommt sogar noch mit mir an die Rezeption und hilft mir meinen Wunsch für ein Zimmer, für eine Nacht anzubringen. Das scheint so zu klappen...Vielen Dank mein Freund und Helfer!!

Beim bezahlen wird es aber noch einmal knifflig. Die Übernachtung kostet 210 000 Son und ich habe genau noch 200' 000 auf mir, weil ich ja ausreisen wollte. Zum Glück nickt sie. als ich die Visa Karte zeige, doch am Schluss nimmt sie doch lieber die 200 000 Cash und schenkt mir den 10' 000 und ich habe meine ersehntes Nachtlager!!

Dankbarkeit macht das Leben erst reich

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