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Tagebucheintrag "Anamur - Aydincik"

Veröffentlicht am 8. November 2020

Als ich starten will, kommt der Chef von der Pension und fragt mich, ob ich noch Zeit für einen Tee habe. Gerne und folge ihm 2 Läden nebenan in ein Cafe, das seine Frau betreibt.

Auf der Theke sind viele gedeckte Schüsseln mit Gebäck und er fragt, auf was ich Lust habe. Das habe alles seine Frau gebacken, und er füllte mir gleich zwei mal den Teller, weil es eben noch besser war, als vom Bäcker selbst.

Die Infotafel zeigt mir 58 Kilometer bis Aydincik an und das ist für meine noch müden Beine mehr als recht. Von Anfang an bläst mir der Wind entgegen und ich komme kaum vom Fleck.

Als ich rechts am Meer diese wunderschöne Burg sehe, schalte ich gleich auf Pause, es ist ja heute nicht so weit. Ich fahre um den ersten Turm herum, da ein Weg zum Meer führt.

Wow, wirklich wunderschön, teils alt und dazu ein Teil neu gebaut. Passt super zusammen mit Meer und Sonne. Ich finde einen geeigneten Stein zum Sitzen in dem Moment ruft mich Nella an. Sie ist hell begeistert von den Bildern, die ich ihr mit dem Handy zeige, denn zu Hause ist es neblig und kalt.

Bis nach dem Mittag stampfe ich dem Meer entlang und alle Fahnen wehen wild entschlossen immer auf mich. Da kommt mir dieses lauschige Plätzen vor die Augen und ich lass mich gerne hier her verführen.

Für solche besondere Fälle habe ich immer einige Feigen, Datteln und Baumnüsse die ich hier mit allen Sinnen und mit der traumhaften Aussicht geniesse.

Ich sehe aber auch weit vor mir liegenden Berg und wie eine Passstrasse da steil hinauf führt. Darunter sind zwei Tunnel Röhren sichtbar.

Auf der Anfahrt denke ich immer, ob ich wohl unten durch komme, aber die ganzen LKW fahren über den Berg. Aus dem Tunnel kommen nur Baufahrzeuge, also muss auch ich den unbequemen Anstieg packen.

Die Tafel kündigt an, was mich erwartet. Scheibe ganz links, das heisst kleinster Gang und ganz nach vorne liegen, damit noch Druck auf dem Vorderrad ist. Achtung auf das Zahnfleisch wenn man so beissen muss und möglichst die Spur halten, wenn die grossen Laster heulend vorbei fahren.

Dafür gewinne ich doch schnell an Höhe und oben entschädigt der fantastische Ausblick für den Fulminaten Einsatz.

Natürlich kommen noch viele weitere Auf und ab, aber nicht mehr gerade mit 15%

Endlich ist einmal eines der zahlreichen im Bau befindlichen Tunnels fertig und trotz der traumhaften Aussicht auf der Strasse aussen herum, entscheide ich mich für das Loch.

Ja nur 60 Km und da bin ich sicher früh am Ziel. Die giftigen Anstiege und die nie endenden Windböen lassen mich lange anrennen.

So geht die Sonne noch vor meinem feinen Nachtessen unter und ich fahre einmal mehr im dunklen zu meinem Hotel.

Das ist zwar nur einen Kilometer von meinem schönen Restaurant entfernt, aber als ich das Zimmer betrete, pfeift der Wind sturmartig und mit lauten Gehäule an mein Fenster.

Was solls, ich bin unter der Decke und einschlafen ist nach dieser Etappe garantiert!

Man erlebt mich selten RAD los

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