Nuba Tour | Die Alte Seidenstrasse | Bukhara nach Nura Hypa

Tagebucheintrag "Alanya - Gazipasa"

Veröffentlicht am 6. November 2020

Während gestern meine Ankunft in Alanya noch kühl und feucht war, strahlt heute Morgen wieder die Sonne. Ich fahre ein kleines Stück zurück um den Hafen und die wuchtige Zitadelle zu finden.

Schon liegt mir alles zu Füssen, auch der berühmte rote Turm, der im Reisführer als Wahrzeichen für Alanya steht.

Auf Grund der vielen bunten Ausflugs-Boote werden von hier aus die vorgelagerten Inseln angefahren. Ich werde aber mit meinem Bike sicher auch einige davon zu sehen bekommen.

Ich ziehe meine warmen Sachen bereits wieder aus und lass mich hier im Hafen noch etwas aufwärmen, dann heisst es Bike Ahoy und ich fahre los wieder auf der D-400.

Die Strasse verläuft schön dem Meer entlang, um so erstaunter war ich, als mich mein Navi nach kaum 20 Km hier ins Landesinnere schickt.

Ein Blick ins Road Buch zeigt mir aber klar, dass ich da oben auf 340 Meter Höhe noch eine ausgegrabene Stadt besuchen möchte. Mein Schweinehund meldet sich und sucht nach Ausreden um hier nicht hoch zu fahren.

Das fangen wir gar nicht an und so mühe ich mich den Berg hoch. Mein Bauch ist noch immer nicht wie er für solche Rampen sein müsste und so ziehe ich es oft vor, einige Abschnitte zu laufen.

Oben angekommen freue ich mich an der schönen Aussicht. Im Übrigen hätte ich für einmal auf meinen Schweinehund hören dürfen, denn die erwähnte Stadt habe ich hier oben einfach nicht gefunden.

Ich fahre wieder hinunter Richtung Meer, als auf einmal die Strasse gesperrt ist. Ich schau mir die Baustelle an und da sehe ich ein riesiges Loch, rund herum mit Baumaschinen abgesperrt.

Ich suche nach einem Umweg, "but there is no way". Zurück in die Berge will ich auch nicht. Jetzt winkt mir einer der Bauarbeiter, ich soll kommen. Aber wie über die Geröllhalden mit meiner Vollpackung.

2 Mann packen mein Bike und würgen es über einen Hügel nach dem Andern bis ans Ende der Baustelle. Strahlend nehme ich mein Bike wieder entgegen und bedanke mich für diesen grossartigen Sondereinsatz.

Bals bin ich wieder am Meer, zurück auf der D-400, die ich aber gleich wieder verlassen kann. Eine schöne einsame Küstenstrasse erspart mir den Aufstieg der Hauptstrasse.

Wunderschöne Ausblicke eröffnen sich immer wieder nach einem kleinen Aufstieg oder einer Richtungsänderung. Ein Blick auf mein Navy, zeigt mir angenehme 30 Grad an.

So fliegen die Kilometer fast mühelos vorbei und ich begnüge mich heute mit 60 Km bis Gazipasa. Dort suche ich mir ein Hotel und ruhe mich etwas aus.

Dabei bin ich eingeschlafen und jetzt will die Sonne schon bald untergehen. So war das natürlich nicht gemeint, denn bei der Hotelsuche habe ich den Abzweiger nach der historischen Stadt Selinus gesehen.

Wenn es das erste mal schon nicht geklappt hat, so soll ich es jetzt noch richten. 3 Kilometer sind angegeben es wurden aber 6 Km daraus. Zudem war danach wieder nichts zu sehen, die Stadt lag weit oben auf einem Hügel.

Da hinauf führt aber keine Strasse, sondern nur eine lange, lange Treppe, die rund 200 Höhenmeter hinaufsteigt.

Doch der Weg ist das Ziel und ich steige und steige immer höher, während das Licht immer schwächer wird.

Trotzdem gibt es für mich kein aufgeben, ich zieh das Ding durch und einmal kommt auch der Letzte der rund 2000 Tritte. So habe ich mir das im Kopf ungefähr umgerechnet.

Was es dann an Bauten da oben zu sehen gibt, stellt vielleicht die Frage, hat sich das jetzt gelohnt?

Aber da oben sind mehr als nur die einige Ruinen, das ist ein majestätischer Ausblick und ein mystischer Kraftort.

Es ist unglaublich allein do oben zu stehen und den Ausblick nach allen Seiten zu geniessen.

Obwohl jetzt nur noch restliches Sparlicht, kommen noch zwei Männer hier hinauf.Auch sie geniessen sichtlich diese Höhe und der jüngere schiesst Selfis mit seinem Handy

.

Natürlich nutze ich die Gelegenheit und frage ihn ob er für mich auch einmal abdrücken würde.

Klar, aber mit meinem Handy und seinen Kratzern auf dem Display kommt er nicht klar.Er nimmt sein Handy und macht voller Geduld ein paar Aufnahmen in alle Richtungen und schickt mir die Bilder über Whatsapp zu mir.

Dabei kommen wir ins Gespräch und er sagt mir, das sei sein Vater und sie seien aus Ankara. Meinen herzlichen Dank und weiterhin gute Reise, wünsche ich den Beiden.

Inzwischen wird der ganze Hügel mit Scheinwerfern angeleuchtet und damit kommt eine Märchenhafte Stimmung auf.

Vorsichtig beginne ich mit meinen Bikeschuhen den Abstieg, denn ganz hier oben sind noch keine richtigen Tritte.

Dann aber ist die lange Treppe sogar mit unzähligen Lampen beleuchtet und ich komme heil unten an.

Jetzt noch die 6 Km zurück in die Stadt, wo ich mich auf einen feinen Znacht freue.Fisch, Fisch hurra, sage ich zu mir, als ich die tolle Auswahl der Schwimmer sehe.

Ich lege mich auf einer dieser Fische fest und bestelle dazu Tomaten und Zwiebeln, was mir umgehend als Vorspeise geleifert wird.

Der gute Mann hat mich nicht verstanden, und ich erkläre noch einmal. Etwas Geduld aber jetzt kommt alles richtig daher und dazu der feine Fisch.

Beim Abräumen fragt mich der Kellner, ob ich einen Dessert mit Hallowa möchte.

Ja schon, aber was ist das, schaue ich ihn fragend an. Trotzdem nicke ich und werde nicht entäuscht, als er mit einem Müsliartigen heissen Tongefäss und Tee daherkommt.

Super, ich bin begeistert und würde das sofort wieder bestellen. Auch meine Tischnachbarn geniessen je so eine Schale.

Ich bleibe noch etwas, denn es ist hier draussen immer noch gute 20 Grad und freue mich auf das Happy End vom heutigen Tag. Danke.

Nicht immer der schnellste Weg ist der beste, denn schnelle Wege führen an VIELEM vorbei.

4 comments on “Alanya - Gazipasa”

  1. Ja hallo Norbert, wir sind begeistert von den Bildern und Erlebnissen Deiner spannenden Reise! Liebi Grüess, Rita und Marc

  2. Hallo Nuba ich freue mich jedesmal auf den neuesten Bericht. In Gedanken mache ich die Reise mit. Die alten Städten hätten mich sehr interessiert. In der Schule liebte ich die griechischen Sagen. Viel Spass und Glück auf deiner weiteren Tour

  3. Guätä Tag liäbä Nuba
    Ha fescht plangäräd bis entlich wieder e Läbäszeichä vo der chunt! Bin aber ruhig gse , denn i ha di jo i beschtä Gsellschaft gwüsst mit de liäbä Nella.
    Jetzt häsch wieder d Siedästrasse im Focus und jedä Tag e Abendtür in Sicht!!
    De erschti Tag wieder so spannend gse zom läsä, dankä ❤️Sei guät behüted ond liäbä Gruäss , Louise

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