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Tagebucheintrag "Soltaniye-Qeydar"

Veröffentlicht am 28. April 2023

Die Nacht war kurz weil ich endlich meinen Blogg von den letzten 4 Tagen bis weit über Mitternacht hinaus geschrieben habe. So gehe ich erst um 8.30 Uhr ins Gästehaus Restaurant, aber ist noch alles geschlossen. Kurz danach läuft der Chef an meinem offenen Zimmer vorbei und dann gerade in die Küche. Er bat mich im Restaurant Platz zu nehmen und fragt mich, ob ich frisches Brot möchte? Er geht hinaus und schon höre ich ihn mit dem Moped davon fahren.

Kommt umgehend wieder zurück, bruzelt noch etwas in der Küche und schon bringt er mir ein Frühstück, dass die letzten 3 Tage bei weitem übertraf. Noch einmal kommt er mit einer riesigen Kanne Tee mit einer Kerze darunter, so habe ich die ganze Zeit heissen Tee.

Ich war scheinbar der einzige Gast, der hier übernachet hat und als ich zahlen wollte, winkte er ab und schrieb mit seinem Handy ich sei sein Gast. Das wollte ich dann aber auch nicht so annehmen und dann schrieb er 300 auf einen Zettel, das sind knapp 6 Franken, was ich ihm gerne zahlte. Dann verabschieden wir uns mit einer herzlichen Umarmung.

Ich suche mir den Weg aus der Stadt hinaus und dann gibt es nur noch eine Strasse die Richtung Süden führt.

Aber RIchtung Süden sind die Berge und heute sah es nicht nach einer Tunnellösung aus. Der Wind hat sich heute auch gegen mich gewendet und so fühlen sich 3-4% wie deren 10 an. Als es noch steiler wird muss ich immer wieder analten um mich etwas zu erholen und schliesslich schiebe ich mein Bike den Berg hoch.

Auf 2000 Meter wird hier immer noch ein wenig Landwirtschaft betrieben und hier ist dafür Platz ohne Ende.

Es wird immer steiler und viele schwere Lastwagen kommen mir nur noch im Schritttempo entgegen. Ich nehme mir Zeit für diese Bergtour und denke an dieser Baustelle, dass dieser Berg für die neue Strasse auch nicht an einem Tag abgebaut wird.

Schon ist Mittagzeit geworden und da rufen mich 3 Bauarbeiter auf der anderen Strassenseite, ich soll zum Tee trinken zu ihnen kommen, was ich natürlich gerne annehme. Der eine nimmt mir das Bike ab und trägt es über den Strassengraben. Dann ein grosses welcome und staunen, was ich hier mache, wobei der heissen Tee für mich eingeschenkt wird, den ich dann hoch oben auf dem grossen Trax geniessen darf.

Von da oben sehe ich ein Auto auf der Baustelle anhalten und der Fahrer bringt das Mittagessen, für mich auch gleich eine Portion dabei. Alle zusammen setzen wir uns auf den Boden und geniessen die warme Mahlzeit. Auch hier geht die Pause einmal vorbei und der Trax und mein Bike werden wieder gestartet.

Auf 2160 Meter erreiche ich endlich die Passhöhe, aber da ist kein Bergrestaurant oder eine Tafel wie der Pass heisst, diskret geht es einfach auf der anderen Seite wieder hinunter, als wenn nichts wäre.

Aber auch in der Abfahrt muss ich gegen den Wind antreten und da gibt es keine Erholung. Als ich unten meine grosse Petflasche in die Bidon umschütte, hält ein Auto und fährt zu mir hin. How are you... und so weiter fragt mich ein gut gekleideter Mann, der aus dem Auto aussteigt. You are a business man, denn in seinem Auto hingen noch Hemd und Blaser. Sprachlehrer sei er und ich frage in welchen Sprachen, seine Antwort war in Englisch und Deutsch. Ja super für uns beide und so konnte er seine Kenntnisse bei mir auf angenehme Weise anwenden.

Mein Tagesziel habe ich inzwischen bis auf die nächste Stadt reduziert die noch knapp 10 Km vor mir liegt. Ein alter klappriger Bus fährt neben mich und der Fahrer hält an und winkt mich hinein. Er öffnet die Türe und sofort ziehen 2 Männer mein Bike zwischen die Sitze und ich darf daneben Platz nehmen.

Es sind etwa 20 Fahrgäste an Bord und das muss wohl der Linienbus sein. Auch hier gibt es wieder Tee für mich und ein paar meiner Begleiter sprechen Englisch und jeder fragt mich ein Loch in den Bauch. Die Stimmung ist richtig aufgeheitert und vor mir sehe ich den harten Aufstieg, der noch auf mich gewartet hat.

Als ich nach einem Hotel frage, hält der Fahrer am richten Ort und gibt noch Hinweise, wie ich zum Hotel komme. Gröhlend werde ich von meinen Mitbegleitern verabschiedet Das Hotel finde ich nach einem Kilometer aber da ist alles dunkel und geschlossen. An einem komischen Schalter drücke ich und will mich schon weiter umsehen, als dann doch die Türe aufging und mir der Mann versicherte, dass er ein Zimmer hat.

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