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Tagebucheintrag "Pamukkale - Ausflug ohne Bike"

Veröffentlicht am 20. Oktober 2020

Heute stehen meine Räder still, den an Pamukkale fährt man nicht einfach vorbei. Es ist mit eines der schönsten Ausflugsziele der Türkei und auf jedem Reiseführer und Katalog präsent. Nicht nur wegen der berühmten Kalkstein-Terrassen mit dem warmen Thermalwasser sondern auch weil es eine grosse, wichtige und traumhaft gelegene Stadt war und ist. Gerne nehme ich euch alle mit auf meinen Rundgang, diesmal zu Fuss hier am Sonntagmorgen.

Die Sonne steht noch auf der falschen Seite und ich schau zwangsläufig ins Gegenlicht, aber das passt ja nicht so schlecht für den Friedhof. Erstaunt hat mich dabei ein junges Paar, das so angezogen war wie frisch verheiratet und hier wohl seine Hochzeitsbilder ablichten lässt. Ich frage sie, ob ich auch abdrücken darf, was mit einem Lächeln quittiert wird!

Ich komme der Stadt näher und stehe vor dem Osttor, ein würdiger Eingang mit zwei wuchtigen Wachtürmen. Dahinter gleich der Boulevard der bis zum östlichen Eingang führt. Das ist aber erst die Innenstadt, die eigentliche Stadtmauer, Paläste, Tempel und das Stadion stehen erst weit ausserhalb dieser beiden Tore.

Auf dem weiteren Weg dorthin, folge ich dem Aquadukt das natürlich von weit draussen in die Stadt herein führt. Weit oben winkt wiederum das Stadion, was mich natürlich magisch anzieht. Dazu muss ich ganz schön den Hügel hoch steigen, die Mühe aber lohnt sich, denn hier steht angeblich das besterhaltene Oval des ganzen Orient.

Ich sitze wieder auf der obersten Stufe und geniesse mit allen Sinnen was hier vor mir liegt. Gerne wüsste ich, was hier vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden abgelaufen ist. Die Bühne spricht nicht unbedingt für Sportanlässe. Während ich die Augen schliesse, lasse ich meine Fantasie ihre Vorstellung machen und freue mich einfach diesen Ort gefunden zu haben. Der Blick über das Stadion hinaus zeigen Tempel und Paläste und die ganze Grösse der Stadt, die hier auf einem geschützten Plateau liegt. Ich sehe schon, da gibt es noch viel zu entdecken.

Zum Beispiel das alte Thermalbad mit dem wunderbar hellen und klaren Wasser. während 2 km westlicher, wo ich wohnen darf, das Wasser braun aus dem Untergrund empor kommt und wesentlich wärmer. Jedes gute Hotel hat dabei Zugang, eine Leitung und die Gäste können zwischen Thermalwasser oder Leitungswasser wählen.

Tempel, Paläste. Gräber und Steine habe ich jetzt gesehen und erlebt, wo bleiben denn die weissen Kalksteinterrassen, die diesen Ort so berühmt machen. Ich muss nur noch bis zur Bergkannte laufen und da tut sich alles auf.

Atemberaubend schön. wie unser Aletsch Gletscher von der Jungfrau aus gesehen. Daneben die Terrassen-Becken mit dem warmen Thermalwasser, daneben fliesst das Wasser über die Felsen. Klar das jeder hier seine Schuhe auszieht und so auch von den Mineralien und die Wärme aufnehmen kann.

Da meine Selfikamera beschädigt ist und ich mich bei Selbstaufnahmen eh immer total verkrampfe, mache ich mir heute bei den vielen Leuten einen Spass daraus, jedem mein Handy in die Hand zu geben. Egal ob Mann oder Frau, ob mit oder ohne Kopftuch oder Maske, oder welcher Sprache, alle machen mir doch den Gefallen. Dabei kommt es oft zu interessanten Gesprächen. Wer war wohl hier der beste Photograph?

Bei dem bewölkten Himmel, wechseln ständig die Lichtverhältnisse, wenn die Sonne wieder hervor kommt. Dabei werden immer wieder neue Konturen sichtbar, wie neu hervor gezaubert. Ein Hochgenuss für Körper, Geist und Seele und doch steht die Sonne jetzt an einem ganz anderen Ort, als da, wo ich meinen Rundgang gestartet habe.

Auf dem Rückweg zum Eingang merke ich erst richtig, wie weit ich schon gelaufen bin und was für eine gewaltige Stadt da oben liegt. Jetzt von unten her, sehe ich das Ganze noch aus einer anderen Perspektive und natürlich auch in anderem Licht. Einmal mehr, fast wie eine Traumreise durch die Jahrtausende, aber die Stadt, oder was davon noch vor mir steht ist eine wunderbare Tatsache.

Von einem Ruhetag kann ich heute eigentlich nicht sprechen, dafür war viel zu viel Bewegung und Aktivität drin. Geruht haben nur mein Bike und meinem Po Po kam das auch nicht ungelegen, der konnte sich heute am besten erholen.

Nun freue ich mich bereits auf das braune, heisse Thermalbad in meinem schönen Appartement und auf das Nachtessen, da gehe ich nämlich noch einmal in das feine Fisch-Restaurant. Ja und zur Verdauung geht es noch auf einen kleinen "Nightride" danach kommen wohl noch die wilden Träume aus 1000¦+1 Nacht.

Danke dass ich jeden Tag soviel erleben darf und so liebe Menschen kennenlerne.

Drum Mensch sei weise, pack die Tasche und verreise.(v.Wilhelm Busch)

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